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Christi Himmelfahrt
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In Israel wird der Gedenktag an die Schoah begangen und an die Vernichtung des jüdischen Volkes durch die Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkriegs erinnert.
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Libretto DEL GIORNO
Christi Himmelfahrt
Donnerstag 5 Mai

Homilie

Heute betrachten wir das Geheimnis der Himmelfahrt Jesu. Die Jünger hatten ihn gefragt, ob endlich der Zeitpunkt gekommen sei, an dem er die Herrschaft Israels wiederherstelle. Dies war eine wichtige Frage, in etwa als ob man fragt: „Brauchen wir uns jetzt endlich keine Sorgen mehr zu machen? Haben wir das Böse ein für alle Mal besiegt? Wann gibst du den endgültigen Beweis, dass du der Messias bist?" Nicht zum ersten Mal stellten sie Jesus diese Frage nach dem Zeitpunkt, an dem er sich offenbaren und alles klarstellen würde. Die Frage birgt vielleicht die faule Sehnsucht in sich, nicht mehr gegen Spaltungen und Schwierigkeiten ankämpfen zu müssen. Sie zeigt jedoch auch die Erwartung von Jüngern, die angesichts einer feindseligen und vom Bösen geprägten Welt schwach und unsicher sind. Diese Frage taucht immer dann auf, wenn wir erleben, wie das Böse in unsere Umgebung hereinbricht. Wann wird die Liebe siegen? Wann wird der Tod endgültig besiegt sein? Wann werden die Tränen der Menschen getrocknet werden? Jesus antwortet auf diese Frage der Seinen nicht. Wir verstehen so wenig vom Leben, dass jeder von uns es leichtfertig auf das reduziert, was er versteht, auf die eigenen Angelegenheiten und Erfahrungen. Jesus scheint darauf hinzuweisen, dass das Leben viel größer ist und dass es uns nicht zusteht, Zeiten und Fristen zu erfahren. Doch der Herr verlässt die Seinen nicht und verspricht die wahre Kraft, die Kraft des Geistes der Liebe, die auf seine Jünger herabkommt.
Jesus ist in das Heiligtum des Himmels eingetreten, ein Heiligtum, das – im Gegensatz zu unseren Kirchen – nicht von Menschenhand gemacht ist. Und dennoch werden wir, jedes Mal wenn wir die heilige Liturgie feiern, gleichsam hineingenommen in das Geheimnis der Himmelfahrt. Begegnen wir nicht an jedem Sonntag, wenn wir in unsere Kirchen eintreten, der Gegenwart Gottes? Erleben wir nicht zusammen mit Jesus das Geheimnis der Himmelfahrt? Vom Ambo spricht er wie vom Berg zu den Seinen und segnet sie. Ähnelt die Wolke, die ihn aufnahm und den Blicken der Seinen entzog, nicht der Wolke des Weihrauchs um den Altar, die das heilige Brot und den Kelch des Heiles umhüllt, während sie zum Himmel erhoben werden?
Die Himmelfahrt Jesu bedeutet nicht, dass er sich von den Jüngern entfernt hat. Vielmehr bedeutet sie, dass er zum Vater gekommen ist und zur Rechten seiner Herrlichkeit sitzt. Himmelfahrt bedeutet demnach die Vollendung der Beziehung zu Gott. Der Ausdruck „in die Höhe" ist nicht in räumlicher Weise zu verstehen. Er bedeutet, – wenn wird das so deuten möchten – dass Jesus überall anwesend ist. Wie uns der Himmel bedeckt und umhüllt, so bedeckt und umhüllt uns alle der zum Himmel aufgefahrene Herr. Ich würde noch weitergehen und sagen, dass der zum Himmel aufgefahrene Herr die ganze Erde umhüllt und bedeckt, so wie der Himmel die ganze Erde umgibt. In der Himmelfahrt entfernt sich Jesus also nicht. Vielmehr kommt er uns in umfassenderer und eingehenderer Weise nahe. Wenn das nicht so wäre, könnte man die Freude der Jünger nicht begreifen. Wie könnten sie denn froh sein, wenn sich der Herr entfernen würde? Doch Lukas schreibt: „Sie aber fielen vor ihm nieder. Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück." Die Apostel zeigen nicht nur keine Anzeichen von Traurigkeit über die Trennung, sie sind sogar von großer Freude erfüllt über eine neue Fülle der Gegenwart Jesu.
Was ist geschehen? An diesem Tag haben die Jünger eine tiefe religiöse Erfahrung gemacht, denn sie haben erfahren, dass der Herr jetzt endgültig durch sein Wort und seinen Geist bei ihnen bleibt. Diese Gegenwart ist sicher geheimnisvoller, doch vielleicht auch realer als vorher. Zweifellos kamen ihnen die Worte Jesu in den Sinn: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen" (Mt 18,20). An diesem Tag der Himmelfahrt haben die Jünger diese Worte in ihrem tiefsten Grund verstanden: In jedem Teil dieser Erde, zu jeder Zeit und zu jeder Stunde wird Christus mitten unter ihnen sein, wenn zwei oder mehr Jünger des Herrn versammelt sind. Seit diesem Zeitpunkt ist die Gegenwart Jesu noch umfassender in Raum und Zeit. Für alle Zeit wird er die Jünger begleiten, überall und unter allen Umständen. Das ist der Grund für die große Freude. Niemand auf der Welt wird Jesus jemals aus ihrem Leben entfernen können. Diese Freude der Jünger ist jetzt auch unsere Freude.
Die Himmel ist scheinbar eine ferne und wenig konkrete Wirklichkeit, wie ein unerreichbarer Traum, der vielleicht wegen seiner Schönheit bezaubert, aber nichts mit unseren konkreten Entscheidungen zu tun hat. Es scheint, als sei das irdische Leben eine Sache und das himmlische Leben eine ganz andere. Doch in Wahrheit gibt es eine Kontinuität des Lebens. So erscheint auch der auferstandene Jesus den Jüngern nicht mit einem neuen und perfekten Leib, sondern mit dem von der Geschichte, von der Gewalt gezeichneten Leib. Der auferstandene Jesus ist als Mensch der Erde und des Himmels kein Gespenst und sei es noch so schön. Das konkrete Dasein des auferstandenen Jesus schafft diese Verbundenheit zwischen dem Leben auf der Erde und dem Leben im Himmel. In feierlicher Weise schreibt der Apostel Paulus im Kolosserbrief: „Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm wohnen, um durch ihn alles zu versöhnen. Alles im Himmel und auf Erden wollte er zu Christus führen, der Friede gestiftet hat am Kreuz durch sein Blut" (Kol 1,19-20). Die Himmelfahrt zeigt uns die Zukunft, die Gott seinen Kindern bereitet hat. Es ist der Himmel, in den Jesus aufgefahren ist, wo er einen Platz für uns vorbereitet, wie er gesagt hat, damit auch wir bei ihm sind. Schon heute nimmt er uns mit zu sich. Die Jünger Jesus haben nicht all ihre Probleme gelöst: Sie bleiben schwache, ungläubige und ängstliche Menschen. Aber wir können immer und bis zu den Grenzen der Erde Zeugen dieser Liebe sein. Wir sind Zeugen dieser Liebe vor allen, auch vor denjenigen, die wir nicht beachten oder von denen wir glauben, wir hätten das Recht, sie schlecht zu behandeln. Im Leben aller werden wir ein wenig vom Himmel entdecken und auch wir werden Menschen des Himmels sein.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika