10. Oktober - Welttag gegen die Todesstrafe. Sant'Egidio organisiert Initiativen von Japan bis zu den italienischen Gefängnissen

Zahlreiche Kampagne in Vorbereitung auf die Abstimmung bei der UNO über das Moratorium

Die Gemeinschaft Sant'Egidio feiert heute am 10. Oktober als Mitgründerin der World Coalition against the Death Penalty und Organisatorin zahlreicher Veranstaltungen im Rahmen der Kampagne zur Abschaffung der Todesstrafe den Welttag gegen die Todesstrafe. Mit verstärktem Einsatz bemüht sie sich darum, die Welt von diesem unmenschlichen, ungerechten und schädlichen Rechtsmittel zu befreien. Zahlreiche Initiativen stehen in den kommenden Tagen auf dem Programm.

Besondere Bedeutung haben die Veranstaltungen von Sant'Egidio in Japan: eine internationale Konferenz im Parlament (14. Oktober) und eine Diskussionrunde am italienischen Kulturinstitut von Tokio (15. Oktober). Dabei werden Fragen der Justiz und der Menschenrechte im japanischen Strafvollzug behandelt. Teilnehmer sind Regisseure, Abgeordnete, Vertreter der Orden und aus der Kultur, sowie Hideko Hakamada, die Schwester von Iwao Hakamada, einem unschuldigen Todeskandidaten, der 48 Jahre bis zu seiner Freilassung im März 2014 im Todestrakt war.

Gleichzeitig organisiert die Gemeinschaft zahlreiche Treffen in italienischen Gefängnissen (Avezzano, Sulmona, Paliano, Rebibbia, Regina Coeli, Civitavecchia) zum Thema "Gewalt und Todesstrafe". Daran wird Tamara Chikunova teilnehmen, eine mutige Aktivistin aus Usbekistan, die sich erfolgreich für die Abschaffung der Todesstrafe in Usbekistan, Kirgisien und der Mongolei eingesetzt hat.

Die Gemeinschaft Sant'Egidio betont, dass die Todesstrafe noch häufig verhängt wird, auch gegen schutzbedürftige Personen (Minderjährigen und geistig Behinderten), obwohl die Zahl der Länder, die die Todesstrafe weiterhin vorsehen, ständig abnimmt. Hinzuweisen ist auch auf die abwegige Anwendung der Todesstrafe als präventives Mittel gegen den Terrorismus.

Ermutigende Signale gibt es in einigen Ländern, mit denen die Gemeinschaft Sant'Egidio seit langem auf dem Weg zur Abschaffung der Todesstrafe zusammenarbeitet, z.B. Guinea Conakry (Reform des Strafrechts) und die Vereinigten Staaten, wo sich der Trend zur Abschaffung fortsetzt und die Hoffnung auf einen positiven Ausgang des Referendums über diese Frage am 8. November in Kalifornien besteht.

Im Hinblick auf die bevorstehende Abstimmung in der UNO-Generalversammlung verstärkt die Gemeinschaft ihren Einsatz für diese Kampagne und weist darauf hin, dass viele Länder, die am von Sant'Egidio im Februar organisierten IX. Internationalen Kongress der Justizminister teilgenommen haben, gerade Entscheidungen fällen, um dann für ein universales Moratorium der Todesstrafe zu stimmen.

 

Weitere Informationen:

Städte für das Leben: der Blog gegen die Todesstrafe

Der Appell von Papst Franziskus für ein Moratorium der Hinrichtungen

Der  IX. Kongress der Justizminister gegen die Todesstrafe