Es gibt immer jemanden, der Hunger und Durst hat und der mich braucht. Ich kann nicht jemand anderen beauftragen.

Worte von Papst Franziskus

In der Bibel heißt es in einem Psalm, dass Gott derjenige ist, "der allen Geschöpfen Nahrung gibt" (136,25). Die Erfahrung des Hungers ist hart. Jemand, der einen Krieg oder eine Hungersnot erlebt hat, weiß das. Und doch wiederholt sich diese Erfahrung jeden Tag und existiert neben Überfluss und Verschwendung.
Die Worte des Apostels Jakobus sind immer noch aktuell: "Meine Brüder, was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten? Wenn ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und ohne das tägliche Brot und einer von euch zu ihnen sagt: Geht in Frieden, wärmt und sättigt euch!, ihr gebt ihnen aber nicht, was sie zum Leben brauchen - was nützt das? So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat" (2,14-17), tot, weil er unfähig ist, gute Werke zu tun, karitativ zu sein, zu lieben. Es gibt immer jemanden, der Hunger und Durst hat und der mich braucht. Ich kann nicht jemand anderen beauftragen. Dieser Arme braucht mich, meine Hilfe, mein Wort, mein Engagement. Wir alle sind hiervon betroffen.

Generalaudienz am 19. Oktober 2016