Hunderte ältere, kranke und behinderte Menschen feiern mit Sant'Egidio das Jubiläum der Barmherzigkeit

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann dankt für das Gebet und den Dienst der Menschen in der Hinfälligkeit des Lebens

Eine große Schar aus verschiedenen Heimen für Menschen mit Behinderung, für alte Menschen und aus anderen Einrichtungen, sowie viele ältere und kranke Menschen versammelten sich auf Einladung der Gemeinschaft Sant'Egidio am 28. Oktober zur Feier des Jubiläums der Barmherzigkeit in der Franziskanerkirche, wo sich die Heilige Pforte befindet. Das sich dem Ende zuneigende Jahr der Barmherzigkeit war von Papst Franziskus am 8. Dezember 2015 genau 50 Jahre nach dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils eröffnet worden, um auf das große Bedürfnis nach Barmherzigkeit in einer Welt hinzuweisen, die Schwäche, Alter und Gebrechlichkeit häufig an den Rand drängt.

Während mehrere Hundert Menschen durch die heilige Pforte zogen wurden sie persönlich gesegnet. Mit eindrucksvoller Ergriffenheit und Dankbarkeit nahmen viele sehr gebrechliche Menschen an der Zeremonie teil. Zu Hilfe waren auch sehr viele Neueuropäer gekommen, die nach schwieriger Flucht eine neue Heimat in Deutschland gefunden haben und sich mit der Gemeinschaft Sant'Egidio für ältere und bedürftige Menschen einsetzen, um gemeinsam ein lebenswertes Zusammenleben aufzubauen, das von Barmherzigkeit und nicht von Ausgrenzung und Verachtung geprägt ist.

In einer Zeit, in der unsere Gesellschaft darüber diskutiert, welche Werte für sie angesichts weltweiter Probleme zum zentralen Kern ihres Selbstverständnisses gehören, betonte Bischof Friedhelm in der Homilie die große Glaubenskraft und das oft beeindruckende Zeugnis von Menschen mit Krankheiten und Gebrechlichkeiten. Es ist eine immer wiederkehrende Erfahrung, so der Bischof, dass bedürftige und kranke Menschen den anderen Menschen, die sie begleiten, viel zu geben haben. Das Jubiläum der Barmherzigkeit sei ein großes Geschenk von Papst Franziskus, um uns an diesen Schatz zu erinnern, der nicht selten verkannt wird.

Am Ende der Eucharistiefeier nahm sich der Bischof viel Zeit, um die Besucher zu grüßen und ihnen Mut zuzusprechen. Eine ältere Frau im Rollstuhl erzählte bewegt, dass sie eigens mehrere Monate Krankengymnastik gemacht habe, um persönlich die heilige Pforte durchschreiten zu können. Sie ist nur eines von zahlreichen Beispielen, wie bereichernd diese schwachen Schwestern und Brüder für das Leben der Kirche und der Gesellschaft sind.

Predigt Bischof Dr. Friedhelm Hofmann

Bildergalerie BR - Würzburger Bischof feierte mit Armen, Alten und Kranken