WeltAIDStag 2016 - für die Zukunft Afrikas

Das DREAM-Programm: 300.000 Menschen in Behandlung in 46 Gesundheitszentren mit 5.000 ausgebildeten Mitarbeitern

Ausbildung und Technologie sind das Erfolgsgeheimnis beim DREAM-Programm

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Auch am heutigen WeltAIDStag 2016 werden über 230 Menschen stündlich mit HIV infiziert. In vielen, insbesondere afrikanischen Ländern ist die Lage noch sehr dramatisch, doch viel wurde und wird getan. Weltweit sind 18 Millionen Menschen in Behandlung, doch noch ebenso viele benötigen Hilfe.

Wie Kofi Annan gesagt hat "hat AIDS nicht nur etwas mit einer Gesundheitskrise zu tun, es ist vielmehr eine Bedrohung für die ganze Entwicklung". Daher muss es mit weitsichtigen Strategien behandelt werden, wie es die Gemeinschaft Sant'Egidio im DREAM-Programm auch nach 15 Jahren immer noch in der AIDS-Bekämpfung tut. Das Thema Nachhaltigkeit ist sehr wichtig im afrikanischen Umfeld mit wenigen Ressourcen. Es muss mit Blick auf die Entwicklung und nicht als Katastrophenhilfe angegangen werden. Die Zahlen sind eindeutig: in Afrika gibt es 25,5 Millionen Menschen mit HIV-Virus, weniger als die Hälfte werden mit Medikamenten behandelt. UNAIDS hat neulich Zahlen publiziert, die zeigen, dass in Süd- und Ostafrika 19 Millionen HIV-positive Personen leben und nur 54% mit der antiretroviralen Therapie behandelt werden, während in Zentral- und Nordafrika "nur" 6,5 Millionen HIV-positive Personen leben, jedoch 72% überhaupt keine Behandlung bekommen. Ban Ki-moon hat erklärt: "Unsere Herausforderung besteht darin, niemanden zu vergessen", doch leider werden in Afrika über 13 Millionen Menschen nicht behandelt. DREAM betreut heute in seinem Programm 300.000 Patienten auf dem gesamten Kontinent.

Das Personal ist in Afrika eine Problematik, denn in vielen Ländern fehlen qualifizierte Ärzte und Krankenpfleger, um diese große Zahl von Kranken zu behandeln. In vielen europäischen Ländern kommt auf 250 Einwohner ca. ein Arzt, in Afrika gibt es nur sehr wenige Ärzte gerade wo der Bedarf besonders groß ist: in Guinea Conakry, das gerade Ebola bekämpft hat, kommen auf einen Arzt 10.000 Einwohner, in Mosambik 37.000 Einwohner und in Malawi, das mit am schlimmsten unter AIDS leidet, 52.000 Einwohner. Viele dieser Ärzte wurden im DREAM-Programm ausgebildet, einige arbeiten mit im Programm und erhalten fortlaufende Fortbildungen. Seit Beginn hat DREAM über 5000 Ärzte, Krankenpflegepersonal, Techniker, Laboranten, Sozialarbeiter und Aktivisten ausgebildet. Allein 2016 haben über 600 professionelle Berufstätige aus 12 Ländern Afrikas an von DREAM organisierten Fortbildungen teilgenommen.

DREAM leistet Fortbildung, Supervision, Coaching und E-learning. Seit 15 Jahren wird das Programm von europäischen Spezialisten begleitet (vor Ort oder aus der Ferne), sie begleiten und bilden die afrikanischen Kollegen weiter. In vielen Ländern wurde spezialisiertes Wissen verbreitet, es ist eine geschulte afrikanische Generation herangewachsen, die selbst qualitative Gesundheitsfürsorge leisten kann. Diese Kompetenzen bleiben vor Ort und sind eine Garantie für die Entwicklung des Kontinents.

Durch die Zusammenarbeit mit Global Health Telemedicine wurde die Telemedizin-Plattform auf ca. einhundert europäische Spezialisten ausgeweitet, die in kurzer Zeit Beratung und Begutachtung anbieten. Dieses Netzwerk bietet den Patienten nicht nur eine qualifizierte Gesundheitsfürsorge, sondern ist auch eine Gelegenheit zur laufenden Weiterbildung für die afrikanischen Mitarbeiter.

DREAM fördert seit vielen Jahren das afrikanische Personal, um die Nachhaltigkeit der AIDS-Behandlung zu garantieren. Dieses Wissen wird verbreitet und den Gesundheitssystemen zur Verfügung gestellt, um die Epidemie angemessen zu bekämpfen. Es ist noch mehr, denn es garantiert Afrika die Zukunft mit eigenem Personal und auf der Grundlage eines euroafrikanischen Bündnisses.

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