Delegation von Sant’Egidio bei der Konferenz „Friedensverantwortung der Religionen“ im Auswärtigen Amt

Religion als Teil der Lösung, nicht des Konflikts: Im Auswärtigen Amt kommen Vertreter der großen Weltreligionen zusammen, um über die Kraft der Religionen für den Frieden nachzudenken

Mehr als 100 Repräsentanten unterschiedlichster Religionsgemeinschaften aus 53 Ländern kamen am 22. und 23. Mai zu einer Dialogveranstaltung im Auswärtigen Amt in Berlin zusammen. In seiner Eröffnungsrede rief Außenminister Sigmar Gabriel die Religionen dazu auf, ihrer Verantwortung für eine friedliche Welt gerecht zu werden. „Ich habe Vertrauen in das große Friedenspotential aller Religionen“, sagte Gabriel.

 

In einer Welt, in der sich mehr als 80 % aller Menschen zu einer Religion bekennen, komme Religionsgemeinschaften gerade in Zeiten von Krieg und Verunsicherung eine besondere Bedeutung in ihrer Verantwortung für den Frieden zu.

 

„Schon heute unterstützen wir zum Beispiel die Organisation Sant‘Egidio im Friedensdialog in Mosambik oder der Zentralafrikanischen Republik: Dort verfügen Religionsgemeinschaften über einen guten Zugang, der es Ihnen erlaubt, ganz konkrete Verhandlungslösungen für die Beendigung von Gewalt zu finden“, bezog sich Gabriel auf die längjährige Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft Sant’Egidio, die im April diesen Jahres mit der Unterzeichung eines Abkommens zwischen Sant’Egidio und dem Auswärtigen Amt gefestigt wurde.

 

Staatssekretär Lindner fügte hinzu, dass die Rolle von Religionsvertretern als Mediatoren in Friedensprozessen aufrgund ihrer Neutralität und der Werte die sie vertreten, in Zukunft an Bedeutung gewinnen könne. Rabbiner David Rosen, Internationaler Direktor der Abteilung für Interreligiöse Angelegenheiten des American Jewish Committee und ehemaliger Oberrabiner von Irland, hob die firedensstiftende Kraft von Religionen und eines Forums für Interreligiösen Dialog hervor, wie er im Zuge der im Geist von Assisi stattfindenden Internationalen Friedenstreffen der Gemeinschaft Sant’Egidio seit über 30 Jahren gepflegt würde.

 

Delegationen von Sant’Egidio nahmen in den zwei Tagen der Konferenz an verschiedenen Workshops zu Themen wie ‚Mediation und Konfliktmanagement religiöser Akteure‘ und ‚Interreligiöse Zusammenarbeit und Friedensprojekte‘ teil, um anhand von konkreten Beispielen die praktische und langejährige Erfahrung der Gemeinschaft in der Friedensarbeit und im Interreligiösen Dialog in die Gespräche einzubringen.

 

Am Ende der Veranstaltung wurde der gemeinsame Wunsch hervorgeheben, den in der diesjährigen Konferenz in Berlin begonnenen Dialog auch über die nächsten Jahre fortzusetzen.

 

Viele der teilnehmenden Religionsvertreter werden sich bereits beim von Sant’Egidio organisierten Weltfriedenstreffen vom 10.-12. September in Münster und Osnabrück wiedersehen.

 

Video des Auswärtigen Amtes