Offene Türen in Matola, um die Isolation der alten Menschen zu durchbrechen

Der Sommer der Solidarität erreicht auch Mosambik. Darüber berichten die Jugendlichen für den Frieden aus Matola und eine Gruppe der Gemeinschaft Sant’Egidio aus Neapel, die in diesem Monat in diesem afrikanischen Land mehrere Initiativen für alte Menschen in Heimen und Kindern der Peripherie durchgeführt haben.

Offene Türen in den Altenheimen von Matola und Maputo

Seit einigen Monaten besucht die Gemeinschaft Sant’Egidio ein Altenheim in Matola, einer größeren Stadt vor den Toren von Maputo. Die alten Menschen leben umgeben von einer Mauer mit Stacheldraht und sind vom Stadtviertel isoliert. Der Grund? Sie sollen vor eventuellen Aggressionen geschützt werden. Die alten Menschen erzählen nämlich, dass oft Steine auf sie geworfen werden, vor allem wenn sie am Ende der Arbeitszeit des Personals allein sind. In vielen afrikanischen Ländern und auch anderswo werden die alten Menschen mit Misstrauen angeschaut, sie leben isoliert und werden verachtet. Die Gemeinschaft Sant’Egidio setzt sich für sie ein durch Sensibilisierung und soziale Inklusion.

Die Jugend für den Frieden und eine Gruppe der Gemeinschaft aus Neapel haben daher das Projekt „Offene Türen in Matola“ umgesetzt. Es ist eine Einladung an die Bewohner des Stadtviertels, vor allem an jüngere Menschen und Nachbarn, die Abgrenzung zu überwinden und den alten Menschen zu begegnen. Ein Fest zur Überwindung von Vorurteilen, Ignoranz und Isolation wurde gefeiert. Viele kamen und wollten die alten Menschen kennenlernen, vor denen viele große Angst haben. Die älteste Frau Margherita sagte voller Staunen und Rührung: „Hier werden wir normalerweise verachtet… doch heute fühlen wir uns beschützt.“

Die Initiative wurde auch im Heim von Maputo mit alten Menschen und einigen Straßenkindern wiederholt. Bei dem Fest haben die alten Menschen den Jugendlichen von ihrem Leben erzählt. Es waren Geschichten der Hoffnung und auch der Armut und des Krieges, wie bei Sergio, der überall Nachrichten über seine Tochter sucht, oder bei Miguel, der über das Drama des Bürgerkriegs sprach, der viele Jahre lang Blutvergießen im Land verursacht hat.