OBDACHLOS

"Dies ist das gelebte Evangelium und nichts anderes". Der Besuch von Kardinal Krajewski in Turin im Zeichen der Aufmerksamkeit für die Armen

Einweihnung von zwei "Waschsalons von Papst Franziskus" und die Gedenken an Modesta

Am 2. November erhielt die Gemeinschaft Sant'Egidio in Turin den Besuch von Kardinal Konrad Krajewski, der zu Beginn der kalten Jahreszeit die Nähe von Papst Franziskus zu armen und obdachlosen Menschen übermittelte. Für Menschen, die nichts besitzen, ist diese Jahreszeit immer schwierig: in Turin hat sie bereits das Leben eines noch namenlosen Mannes in den Gärten vor dem Bahnhof Porta Nuova gefordert.

In der Kirche Santi Martiri, dem Sitz der Turiner Gemeinschaft, fand ein Gottesdienst zum Gedenken an Modesta Valenti und alle Freunde auf der Straße statt, die die Gemeinschaft kennen und lieben gelernt hat und die durch die Härte der Straße ihr Leben verloren haben. Es war eine mit Spannung erwartete und bewegende Begegnung, an der etwa 120 arme Menschen in Begleitung von jungen und alten Freunden von Sant'Egidio teilnahmen.

"Dies ist meine zweite Familie, denn meine ist nicht mehr da", gestand der junge Dario dem Kardinal voller Freude. Er hat die Gemeinschaft auf der Straße kennengelernt und lebt jetzt in einer "Casa di Modesta", einer Sant'Egidio-Wohngemeinschaft in der Nähe der Kirche Santi Martiri. Ein festliches Mittagessen in großer Freundschaft, zubereitet und serviert von den Studenten und Professoren des Colombatto-Hotel-Instituts beschloss den Vormittag.

Der Tag wurde am Nachmittag mit der Einweihung von zwei "Waschsalons von Papst Franziskus" fortgesetzt, die an zwei Orten stattfanden, an denen Sant'Egidio bereits Solidaritätsaktionen für Bedürftige durchführt. Ein Waschsalon in der Pfarrei St. Georg Märtyrer sind für Familien und Alleinstehende bestimmt, die zwar ein Haus besitzen, aber weder Strom noch Gas haben. Der andere befindet sich im Haus der Freundschaft in der Via Giolitti 40 und wird die Hilfsangebote für Obdachlose bereichern.

"Das ist das gelebte Evangelium und nichts anderes", sagte der Kardinal am Ende des Besuchs an diesen Orten, die, wie Daniela Sironi, Leiterin der Gemeinschaft in Turin, sagte, "wie eine Liebkosung, ein Mantel der Zuneigung von Papst Franziskus, der die Körper der Armen in der kalten Jahreszeit der Einsamkeit bedeckt".