Am 7. Februar 1968 wurde die Organisation von einer Gruppe Schüler in Rom gegründet. Jetzt feierte die Gemeinschaft Sant'Egidio gemeinsam mit dem Erzbischof von München und Freising, Kardinal Marx, das 50-jährige Bestehen.
Mit einem Festgottesdienst in der Münchner Kirche Sankt Ursula wurde an diesem Samstag das Jubiläum der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio begangen. Der Feier stand der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, vor. Mit ihm zelebrierte Ambrogio Spreafico, Bischof von Frosinone-Veroli-Ferentino, der die Bewegung in Deutschland seit vielen Jahren begleitet. Am Gottesdienst nahmen auch Flüchtlinge sowie alte und einsame Menschen teil, denen die Gemeinschaft in München nahe ist. Hier besteht sie seit 1998.
Aktiv im sozialen Bereich
Die katholische Bewegung Sant'Egidio widmet sich der karitativen Arbeit, der Diplomatie in Bürgerkriegsgebieten sowie dem Dialog der Religionen. Sie hat nach eigenen Angaben rund 60.000 Mitglieder in mehr als 70 Ländern, davon 5.000 in Deutschland. Ihr Hauptsitz befindet sich im römischen Stadtteil Trastevere, ihr deutsches Zentrum seit 1983 in Würzburg. In Deutschland gründete sich der erste ausländische Ableger von Sant'Egidio.
Seit 1986 ist die ökumenisch stark engagierte Gemeinschaft von der katholischen Kirche als Laienvereinigung anerkannt. Finanziert wird ihre Arbeit über Mitgliedsbeiträge, Spenden und öffentliche Zuschüsse. Ihr Gründer ist der italienische Historiker Andrea Riccardi.
Regelmäßig veranstaltet die Bewegung internationale Friedenstreffen. 2011 fand eine solche, mehrtägige Veranstaltung in München statt. Daran nahmen rund 10.000 Menschen aus über 50 Ländern teil.
Sant’Egidio
Die Gemeinschaft Sant'Egidio ist 1968 in Rom durch eine Initiative von Jugendlichen entstanden, die damals unter zwanzig Jahre alt waren. Andrea Riccardi, selbst noch Schüler, begann eine Gruppe von Schülern zu versammeln, um auf das Evangelium zu hören und es ins Leben umzusetzen. Die Urgemeinde aus der Apostelgeschichte und Franziskus von Assisi waren dabei die Vorbilder.
Die kleine Gruppe begann sofort, in die römischen Stadtrandviertel zu gehen, in die dortigen Baracken, die es in jenen Jahren um Rom herum gab. Dort lebten viele Arme, und mit ihnen begannen sie eine Schule des Friedens für Kinder (die "Scuola popolare"), die heute, "Friedensschulen" genannt, in vielen Teilen der Welt existieren.
Seit diesem Anfang ist die Gemeinschaft sehr gewachsen und hat sich heute in über 70 Ländern und vier Kontinenten ausgebreitet. Auch die Mitgliederzahl der Gemeinschaft befindet sich in ständigem Wachstum. Heute sind es ungefähr 60.000, aber es ist ziemlich schwierig die Zahl derer zu schätzen, die in unterschiedlicher Weise von den verschiedenen Diensten der Gemeinschaft erreicht werden, sowie auch die Zahl derer, die regelmäßig und beständig eben bei diesen Diensten oder anderen Aktivitäten von Sant'Egidio mithelfen, aber nicht im engen Sinn zur Gemeinschaft gehören.