Tägliches Gebet

Gedenken an den gekreuzigten Jesus
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Gedenken an den gekreuzigten Jesus
Freitag 15 April


Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das ist das Evangelium der Armen,
die Befreiung der Gefangenen,
das Augenlicht der Blinden,
die Freiheit der Unterdrückten.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Die Apostelgeschichte 9,1-20

Saulus wütete immer noch mit Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn. Er ging zum Hohenpriester und erbat sich von ihm Briefe an die Synagogen in Damaskus, um die Anhänger des (neuen) Weges, Männer und Frauen, die er dort finde, zu fesseln und nach Jerusalem zu bringen. Unterwegs aber, als er sich bereits Damaskus näherte, geschah es, daß ihn plötzlich ein Licht vom Himmel umstrahlte. Er stürzte zu Boden und hörte, wie eine Stimme zu ihm sagte: Saul, Saul, warum verfolgst du mich? Er antwortete: Wer bist du, Herr? Dieser sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Steh auf und geh in die Stadt; dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst. Seine Begleiter standen sprachlos da; sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemand. Saulus erhob sich vom Boden. Als er aber die Augen öffnete, sah er nichts. Sie nahmen ihn bei der Hand und führten ihn nach Damaskus hinein. Und er war drei Tage blind, und er aß nicht und trank nicht. In Damaskus lebte ein Jünger namens Hananias. Zu ihm sagte der Herr in einer Vision: Hananias! Er antwortete: Hier bin ich, Herr. Der Herr sagte zu ihm: Steh auf und geh zur sogenannten Geraden Straße, und frag im Haus des Judas nach einem Mann namens Saulus aus Tarsus. Er betet gerade und hat in einer Vision gesehen, wie ein Mann namens Hananias hereinkommt und ihm die Hände auflegt, damit er wieder sieht. Hananias antwortete: Herr, ich habe von vielen gehört, wieviel Böses dieser Mann deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat. Auch hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle zu verhaften, die deinen Namen anrufen. Der Herr aber sprach zu ihm: Geh nur! Denn dieser Mann ist mein auserwähltes Werkzeug: Er soll meinen Namen vor Völker und Könige und die Söhne Israels tragen. Ich werde ihm auch zeigen, wie viel er für meinen Namen leiden muß. Da ging Hananias hin und trat in das Haus ein; er legte Saulus die Hände auf und sagte: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Weg hierher erschienen ist; du sollst wieder sehen und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden. Sofort fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er sah wieder; er stand auf und ließ sich taufen. Und nachdem er etwas gegessen hatte, kam er wieder zu Kräften. Einige Tage blieb er bei den Jüngern in Damaskus; und sogleich verkündete er Jesus in den Synagogen und sagte: Er ist der Sohn Gottes.

 

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der Menschensohn
ist gekommen, um zu dienen,
wer groß sein will
mache sich zum Diener aller.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Die Bekehrung des Paulus gehört zu den bekanntesten Abschnitten im Neuen Testament. Der Verfasser der Apostelgeschichte berichtet dreimal wie Paulus vollkommen verwandelt und zum Zeugen für den auferstanden Jesus berufen wird, um die Bedeutung dieses Ereignisses zu betonen. Mit Briefen des Hohenpriesters in Händen will Saulus wie er eigentlich heißt, mit größter Strenge gegen die Christen von Damaskus vorgehen. Als er sich der Stadt nähert, umstrahlt ihn plötzlich ein Licht, das ihn blendet. Er stürzt zu Boden und hört eine Stimme, die ihm zweimal zuruft: „Saul, Saul". Er kann niemanden sehen, hört jedoch eine Stimme, die ihn ruft. Ähnliches widerfuhr dem Mose am brennenden Dornbusch. In gewissen Momenten ist es eine tiefe und unvergessliche Erfahrung, wenn man beim Namen gerufen wird. Saulus ist ganz benommen von dem Geschehen und fragt: „Wer bist du, Herr?" Dann hört er die Antwort: „Ich bin Jesus, den du verfolgst." „Ich bin", das sind dieselben Worte, die auch Mose hörte. Jesus lebt. Saulus erhebt sich, doch er kann nichts sehen. Seine Begleiter nehmen ihn bei der Hand und führen ihn nach Damaskus wie es ihm die Stimme Jesu aufgetragen hat. Was war mit ihm geschehen? Er hatte eine umwälzende Erfahrung gemacht, die ihn vollkommen verwandelte. Es war wirklich eine Neugeburt. Was mit Saulus geschah, trifft im Grunde genommen auf jeden Gläubigen zu. Wer nicht vom hohen Ross des Stolzes zu Boden stürzt und dadurch seine Schwäche entdeckt, kann kaum die Bedeutung des Glaubens verstehen. Nur durch die Entdeckung der eigenen Armut kann man das Licht der Weisheit des Evangeliums annehmen. Der Stolz führt zu Zerstörung, Konflikt und Gewalt. Die Demut erneuert und macht empfindsamer und solidarischer. Nicht zufällig wurde der zukünftige Apostel „bei der Hand" nach Damaskus geführt, wo er nach drei Tagen in der Finsternis der Blindheit von Hananias getauft wird und ein neues Leben beginnt. Saulus wird zu Paulus, ein neuer Name für ein neues Leben. Wer heute Damaskus – trotz der Tragödie, die diese Stadt in diesen Tagen durchlebt – besucht und durch das Thomastor hineinkommt, stößt fast sofort auf die Via Recta, die Hauptstraße der Altstadt. Diese Straße wird in der Apostelgeschichte erwähnt. Dort befindet sich nach einer alten Tradition das Haus des Hananias, in das Paulus bei seiner Ankunft in die Stadt gebracht wurde. Der Verfasser berichtet vom anfänglichen Schrecken des Hananias und dann vom Staunen, als er die Nachricht von der Ankunft des Saulus erhält, den er als einen erklärten Feind der jungen Christengemeinde ansah. Doch der Geist bereitet ihn vor, und als er Saulus sieht, geht er sofort auf ihn zu mit den Worten: „Bruder Saul". Für Hananias ist Saulus aus Tarsus kein Feind mehr, sondern ein Bruder. Dem reuigen Verfolger wird daraufhin das Augenlicht wiedergeschenkt. Auch für ihn sind die Christen von nun an Schwestern und Brüder. Stolz und Gewalt hatten ihn vorher ganz und gar erfüllt und sein Herz blind gemacht. Doch der Herr verwandelte ihn. „Persönlich" war er dem auferstandenen Jesus begegnet und braucht nun einen Bruder als Hilfe, damit seine Augen vollständig geöffnet werden. Hananias nimmt ihn auf, erklärt ihm die Schrift und führt ihn in das Gemeindeleben ein. Immer wenn uns das Wort Gottes in der Gemeinschaft der Schwestern und Brüder verkündet wird, werden wir gleichsam beim Namen gerufen und dadurch aufgefordert, das gehörte Wort zu unserem Wort zu machen. Diese Erfahrung ist persönlich und unentgeltlich wie auch die Antwort persönlich und unentgeltlich ist; doch sie ereignet sich immer im Bereich der Kirche. Das Evangelium verwandelt das Leben, denn es rettet aus tiefer Einsamkeit und fügt es ein in die Gemeinschaft mit dem Auferstandenen.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika