Tägliches Gebet

Gedenken an Maria, die Frau des Kleopas, die mit den anderen Frauen beim Kreuz des Herrn stand. Gebet für alle Frauen, die auf der ganzen Welt mit Mut und in Schwierigkeiten dem Herrn folgen.
Gedenken an Dietrich Bonhoeffer, der 1945 von den Nationalsozialisten im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet wurde.

Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der Geist des Herren ruht auf dir,
der von dir geboren wird, wird heilig sein.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das Evangelium nach Johannes 3,7-15

Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von oben geboren werden. Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist. Nikodemus erwiderte ihm: Wie kann das geschehen? Jesus antwortete: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht? Amen, amen, ich sage dir: Was wir wissen, davon reden wir, und was wir gesehen haben, das bezeugen wir und doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an. Wenn ich zu euch über irdische Dinge gesprochen habe und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr glauben, wenn ich zu euch über himmlische Dinge spreche? Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn. Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat.

[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]

Halleluja, halleluja, halleluja.

Hier sind, Herr, deine Diener,
uns geschehe nach deinem Wort.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Im Herzen des Johannesevangeliums findet sich das geheimnisvolle Wirken des Geistes, das zum Glauben an Jesus und an seine Rettung führt. Es gilt für alle die Herausforderung, "spirituelle" Frauen und Männer zu werden. Der alte Nikodemus lauscht aufmerksam den Worten dieses jungen Meisters. Verwundert zeigt er ihm all seine Skepsis. Zunächst antwortet Jesus darauf mit Ironie: "Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht?" Auch wir machen uns zu Meistern über uns selbst und über unsere Erfahrungen und riskieren dadurch oft in Resignation zu verfallen. Es gelingt uns nicht, dem Evangelium zu glauben, das uns auffordert, über unseren gewöhnlichen Horizont hinauszusehen, sondern wir halten alles für unveränderlich. Für Jesus ist das nicht so. Deshalb müssen wir auf den Seiten des Evangeliums verweilen: Sie werden unsere Augen öffnen und uns einen spirituellen Blick schenken: auf uns selbst, auf die anderen und auf die Welt. Jesus sagt zu Nikodemus: "Niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn." Dadurch offenbart er Nikodemus, wen er vor sich stehen hat und warum er auf diese Weise spricht: Er ist der einzige, der den Vater gesehen hat. Die Neugeburt im Geist vollzieht sich durch das Kreuz. Er sagt weiter zu Nikodemus: "So muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat." Das Kreuz, das erfüllt ist mit gelebter Liebe und durchsetzungsfähiger ist als der Tod, ist das konkrete Fundament, auf dem uns Jesus empfiehlt neu geboren zu werden.