Tägliches Gebet

Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das ist das Evangelium der Armen,
die Befreiung der Gefangenen,
das Augenlicht der Blinden,
die Freiheit der Unterdr?ckten.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der Brief an Titus 1,5-9

Ich habe dich in Kreta deswegen zur?ckgelassen, damit du das, was noch zu tun ist, zu Ende f?hrst und in den einzelnen St?dten ?lteste einsetzt, wie ich dir aufgetragen habe.

Ein ?ltester soll unbescholten und nur einmal verheiratet sein. Seine Kinder sollen gl?ubig sein; man soll ihnen nicht nachsagen k?nnen, sie seien liederlich und ungehorsam.

Denn ein Bischof mu? unbescholten sein, weil er das Haus Gottes verwaltet; er darf nicht ?berheblich und j?hzornig sein, kein Trinker, nicht gewaltt?tig oder habgierig.

Er soll vielmehr das Gute lieben, er soll gastfreundlich sein, besonnen, gerecht, fromm und beherrscht.

Er mu? ein Mann sein, der sich an das wahre Wort der Lehre h?lt; dann kann er mit der gesunden Lehre die Gemeinde ermahnen und die Gegner widerlegen.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der Menschensohn
ist gekommen, um zu dienen,
wer gro? sein will,
mache sich zum Diener aller.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Paulus, der Titus vielleicht bereits m?ndlich einige Kriterien f?r die Auswahl der Verantwortlichen der Gemeinde mitgeteilt hat, wiederholt sie jetzt im Brief. Er erinnert ihn daran, dass ein ?ltester einen guten Ruf genie?en und mithin in der Lage sein muss, einem Hausstand vorzustehen und seine Kinder zu Aufrichtigkeit, Anstand und Gehorsam zu erziehen. Schlie?lich ist ja auch die Kirche eine Familie, und Gott vertraut sie einigen seiner Kinder an, damit diese sie mit Weisheit verwalten. An einer anderen Stelle schreibt der Apostel, dass der Bischof ein Verwalter Gottes ist (vgl. 1Kor 4,1). Seine Leitungs- und Verwaltungsfunktionen in der Gemeinde muss er wie ein geschickter Wirtschafter erf?llen, der seine T?tigkeit in einem irdischen Haus verrichtet (Lk 12,42). Der Hirte ist demnach dazu berufen, ein treues Werkzeug im Dienst am Herrn zu sein. Er soll an sich und seinem Verhalten keinerlei Form des Egoismus, der ?berheblichkeit, des Geizes und des Hochmuts dulden. Eine Lebensf?hrung fern vom Evangelium, wie sie der Apostel in diesem Abschnitt des Briefes beschreibt, ist ein Verrat an der Aufgabe, die dem Hirten von Gott selbst anvertraut wurde. Die Vorbildlichkeit, die vom Hirten gefordert wird, muss sich aber auch in jedem Mitglied der Familie Gottes wiederfinden. Jeder J?nger ist in der Tat berufen, Verantwortung f?r das Leben der ganzen Gemeinde zu ?bernehmen. Weisheit, Gerechtigkeit und Mitleid, die den Verantwortlichen der Gemeinde auszeichnen, m?ssen von allen J?ngern ge?bt werden, weil das Geheimnis der Kirche darin besteht, ein einziger Leib und eine einzige Familie zu sein, f?r die alle, wenn auch nat?rlich in unterschiedlicher Weise, verantwortlich sind. In diesem Zusammenhang erinnert der Apostel an die zentrale Aufgabe des Hirten wie auch jedes Gl?ubigen: die Treue zum "wahren Wort der Lehre". In dieser Ermahnung wurzelt die lebendige Tradition der Kirche; eine christliche Generation gibt der n?chsten das geh?rte und gelebte Evangelium weiter. Diese ununterbrochene Treue zum Evangelium festigt die Gemeinschaft und st?rkt ihr Zeugnis.