Tägliches Gebet

Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Ich bin der gute Hirte,
meine Schafe hören auf meine Stimme,
und sie werden
eine einzige Herde sein.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das Evangelium nach Johannes 6,44-51

Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag. Bei den Propheten steht geschrieben: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen. Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.

[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]

Halleluja, halleluja, halleluja.

Ein neues Gebot gebe ich euch:
Liebet einander!

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das Evangelium setzt die Überlieferung der Rede Jesu in der Synagoge von Kafarnaum fort. Am Beginn dieses Abschnittes erklärt Jesus, dass niemand ohne den Glauben sein Geheimnis verstehen kann, den der Vater selbst schenkt. Dieses "zu Jesus kommen" ist keine rein intellektuelle Frage. Zu Jesus kommt man durch die Anziehungskraft des Geistes und des Herzens. Der Glaube ist eine Frage der Liebe und dies geschieht auf verschiedene Weisen. Doch alle erfordern eine Begegnung mit Jesus, die durch einen Bruder, eine Schwester, durch einen Armen, durch die Erfahrung des Gebetes und auch durch das Hören und das Lesen des Evangeliums geschieht. Das freie Zitat Jesu aus dem Propheten Jesaja "und alle werden Schüler Gottes sein" (Jes 54,13) erinnert an den Primat des Wortes Gottes im Glauben. In der Heiligen Schrift ist eine Anziehungskraft: sie weitet das Denken und das Herz, sie schenkt Anteil am großen Heilsplan Gottes für die Welt. Sie nähert uns Jesus, seinem Herzen und seinem Geist an. Sie macht uns zum Mitarbeiter seines Wirkens unter den Menschen. Deshalb sagt Jesus: "Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen." Das heißt er wird den Sinn des Lebens entdecken und die Nahrung erhalten, die er braucht. Es bedarf keiner übermenschlichen Anstrengungen, um die himmlischen Dinge zu verstehen. Wer Gott kennenlernen möchte, muss seinen Sohn kennenlernen. Jesus macht deutlich, dass nur er den Vater gesehen hat, wenn er zu Philippus sagt: "Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen" (Joh 14, 9). Wer das Geheimnis Gottes verstehen möchte, muss Jesus begegnen, sein Herz von seinem Wort, dem Evangelium berühren lassen. Wer auf dieses Wort hört, wird von Gott angezogen und erhält das Brot des ewigen Lebens, wie Jesus deutlich macht: "Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben."