Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

30. Sonntag im Jahreskreis
Fest der Apostel Simon Kananäus, genannt der Zelot, und Judas mit dem Beinamen Thaddäus.
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 28 Oktober

30. Sonntag im Jahreskreis
Fest der Apostel Simon Kananäus, genannt der Zelot, und Judas mit dem Beinamen Thaddäus.


Erste Lesung

Das Buch Jeremia 31,7-9

Ja, so spricht der Herr: Jubelt Jakob voll Freude zu, und jauchzt über das Haupt der Völker! Verkündet, lobsingt und sagt: Der Herr hat sein Volk gerettet, den Rest Israels. Seht, ich bringe sie heim aus dem Nordland und sammle sie von den Enden der Erde, darunter Blinde und Lahme, Schwangere und Wöchnerinnen; als große Gemeinde kehren sie hierher zurück. Weinend kommen sie, und tröstend geleite ich sie. Ich führe sie an wasserführende Bäche, auf einen ebenen Weg, wo sie nicht straucheln. Denn ich bin Israels Vater, und Efraim ist mein erstgeborener Sohn.

Antwortpsalm

Psalm 126

Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, da waren wir alle wie Träumende.

Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: «Der Herr hat an ihnen Großes getan.»

Ja, Großes hat der Herr an uns getan. Da waren wir fröhlich.

Wende doch, Herr, unser Geschick, wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland.

Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten.

Sie gehen hin unter Tränen und tragen den Samen zur Aussaat. Sie kommen wieder mit Jubel und bringen ihre Garben ein.

Zweite Lesung

Der Brief an die Hebräer 5,1-6

Denn jeder Hohepriester wird aus den Menschen ausgewählt und für die Menschen eingesetzt zum Dienst vor Gott, um Gaben und Opfer für die Sünden darzubringen. r in Er ist fähig, für die Unwissenden und Irrenden Verständnis aufzubringen, da auch er der Schwachheit unterworfen ist; deshalb muß er für sich selbst ebenso wie für das Volk Sündopfer darbringen. Und keiner nimmt sich eigenmächtig diese Würde, sondern er wird von Gott berufen, so wie Aaron. So hat auch Christus sich nicht selbst die Würde eines Hohenpriesters verliehen, sondern der, der zu ihm gesprochen hat: Mein Sohn bist du. Heute habe ich dich gezeugt, wie er auch an anderer Stelle sagt: Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.

Lesung des Evangeliums

Halleluja, halleluja, halleluja.

Gestern bin ich mit Christus begraben worden,
heute werde ich mit dir auferweckt, der du auferstanden bist;
mit dir bin ich gekreuzigt worden,
denke an mich, Herr, in deinem Reich.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das Evangelium nach Markus 10,46-52

Sie kamen nach Jericho. Als er mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho wieder verließ, saß an der Straße ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus. Sobald er hörte, daß es Jesus von Nazaret war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir! Viele wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich. Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu. Und Jesus fragte ihn: Was soll ich dir tun? Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte wieder sehen können. Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dir geholfen. Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen, und er folgte Jesus auf seinem Weg.

 

Halleluja, halleluja, halleluja.

Gestern bin ich mit Christus begraben worden,
heute werde ich mit dir auferweckt, der du auferstanden bist;
mit dir bin ich gekreuzigt worden,
denke an mich, Herr, in deinem Reich.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Homilie

Das gläubig vorgetragene Bittgebet öffnet das Herz immer für eine andere Lebensweise. Man lernt es aber nur, wenn man arm ist oder sich seiner Armut bewusst wird.
Bartimäus, der am Tor von Jericho bettelt, hat das verstanden. Wie alle Blinden ist auch er von Schwäche umkleidet. In jener Zeit blieb den Blinden nichts anderes übrig, als zu betteln. Sie waren also nicht nur blind, sondern überdies völlig von den anderen abhängig. In den Evangelien sind sie der Inbegriff von Armut und Schwäche. Bartimäus liegt - wie Lazarus und viele andere Arme in unserer Nähe und weit von uns entfernt - an der Türschwelle des Lebens und wartet auf ein bisschen Trost. Doch dieser Blinde wird für jeden von uns zum Vorbild, zum Vorbild des Gläubigen, der bittet und betet. Um ihn herum ist alles dunkel. Er sieht nicht, wer vorübergeht. Er erkennt nicht, wer neben ihm steht. Er unterscheidet weder die Gesichter noch die Haltungen. Doch an diesem Tag ist es anders. Er hört den Lärm der herannahenden Menge und erahnt im Dunkel seines Lebens und seiner Wahrnehmungen eine Gegenwart. Er hat gehört, „dass es Jesus von Nazaret war", bemerkt der Evangelist. Auf die Neuigkeit hin, dass Jesus vorübergeht, fängt er an zu schreien: „Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir!" Das ist eine denkbar schlichte Anrufung. Rufen ist das einzige Mittel, das ihm bleibt, um die Dunkelheit und die Distanz zu überwinden, die er nicht abschätzen kann. Doch sein Rufen missfällt der Menge, und alle versuchen, ihn zum Schweigen zu bringen. Es ist ein unziemliches Geschrei, das sogar jene glückliche Begegnung zwischen Jesus und den Menschen der Stadt zu stören droht. Dies aber ist bei aller vermeintlichen Vernunft eine grausame Logik. Sie beschimpfen ihn nicht nur, sie wollen ihn zum Schweigen bringen. Dieser Blinde hat mit dem Leben dieser Stadt nichts zu tun. Mag er betteln - aber nur, solange er die geregelten und gewohnten Rhythmen der Stadt nicht stört.
Doch die Gegenwart Jesu lässt diesen Mann alle Angst überwinden. Bartimäus spürt, dass diese Begegnung sein Leben völlig verändern kann, und schreit wieder und mit noch lauterer Stimme: „Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!" Das ist das Gebet der Kleinen, der Armen, die sich Tag und Nacht unablässig an den Herrn wenden, weil sie pausenlos bedürftig sind. Kaum hat Bartimäus gehört, dass Jesus ihn sehen will, wirft er den Mantel weg und läuft auf ihn zu. Er wirft den Mantel weg, der ihn seit Jahren bedeckt. Er ist vielleicht sein einziger Schutz vor der eisigen Kälte des Winters und mehr noch vor den verhärteten Herzen der Masse. Doch er braucht seine Armut nicht mehr zu bemänteln. Er benötigt diesen Schutz nicht mehr, denn er hat gehört, dass der Herr ihn ruft. Er springt auf und läuft auf Jesus zu. Er läuft, obwohl er nichts sehen kann. In Wirklichkeit „sah" er viel tiefer als all die vielen Menschen. Er hört die Stimme Jesu und läuft dieser Stimme entgegen. Es ist nur eine Stimme, aber sie ist anders als das Murren und die groben Worte der Menge, die ihn zum Schweigen bringen will. Bartimäus folgt dieser Stimme und begegnet dem Herrn. So ergeht es jedem, der das Wort Gottes hört und in die Tat umsetzt. Das Hören auf Gottes Wort führt nicht ins Leere und nicht zu einer psychologischen Anlaufstelle. Das Hören führt zur persönlichen Begegnung mit dem Herrn. Jesus ergreift als Erster das Wort. Jesus bleibt stehen, spricht ihn an, zeigt Interesse für ihn und seine Situation und fragt ihn: „Was soll ich dir tun?" Genauso schlicht wie bei seiner vorherigen Bitte sagt Bartimäus zu ihm: „Rabbuni, ich möchte wieder sehen können." Bartimäus hat das Licht erkannt, ohne es zu sehen. Deshalb erhält er sein Augenlicht sofort zurück. „Geh! Dein Glaube hat dir geholfen", sagt Jesus zu ihm.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika