Tägliches Gebet

Ostern der Auferstehung
Wort gottes jeden tag

Ostern der Auferstehung

Ostern
"Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaft auferstanden!"
Auch die orthodoxen Kirchen feiern heute das Osterfest.
Die armenische Kirche gedenkt heute der Massaker w?hrend des Ersten Weltkrieges, bei denen mehr als eine Million Armenier get?tet wurden.
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Libretto DEL GIORNO
Ostern der Auferstehung

Homilie

Wir haben Ostern erreicht, nachdem wir Jesus in den letzten Tagen seines Lebens gefolgt sind. Am letzten Sonntag haben wir mit Freude Olivenzweige geschwenkt, um ihn aufzunehmen, als er in Jerusalem einzog. Wir sind ihm dann in den letzten drei Tagen gefolgt. Er hat uns mit einer gro?en Sehnsucht nach Freundschaft im Abendmahlssaal aufgenommen, die so gro? war, dass er sich erniedrigte, um uns die F??e zu waschen und sich uns als gebrochenes Brot und vergossenes Blut hinzugeben. Danach wollte er uns neben sich haben im Garten Getsemani, als Traurigkeit und Furcht sein Herz so sehr bedr?ckten, dass er Blut schwitzte. Sein Bed?rfnis nach Freundschaft, das in diesem Moment noch st?rker war, wurde nicht verstanden. Seine engsten Freunde schliefen erst ein, dann verlie?en sie ihn zusammen mit allen anderen. Am Tag danach fanden wir ihn am Kreuz, allein und nackt. Die Soldaten hatten ihm seine Kleider ausgezogen. In Wahrheit hatte er sich bereits seines Lebens entledigt. Er hat sich wirklich ganz selbst hingegeben f?r unsere Rettung. Der Samstag war traurig. Ein leerer Tag, auch f?r uns. Jesus war unter jenem schweren Stein. Obwohl er ohne Leben war, f?hrt er fort, es hinzugeben, indem er hinabsteigt in das Reich des Todes, an den tiefstm?glichen Punkt. Er wollte seine Solidarit?t mit den Menschen bis zur ?u?ersten Grenze bringen, bis hin zu Adam, wie uns die Tradition der Ostkirche berichtet.
Das Osterevangelium geht von dieser ?u?ersten Grenze aus, der dunklen Nacht. Der Evangelist Johannes schreibt, dass es noch dunkel war, als Maria von Magdala sich zum Grab begab. Drau?en war es dunkel, aber es war vor allem im Herzen dieser Frau dunkel - wie im Herzen eines jeden, der diesen Propheten geliebt hatte, der "alles gut gemacht hatte". Es war dunkel, weil Maria den Einzigen verloren hatte, der sie verstand. Er hatte ihr gesagt, was sie im Herzen trug, und vor allem hatte er sie von dem befreit, was sie am meisten bedr?ckte. Maria begab sich mit traurigem Herzen zum Grab. Vielleicht erinnerte sie sich an die Tage vor dem Leiden, als sie ihm die F??e trocknete, nachdem sie sie mit kostbarem Narden?l gesalbt hatte. Sie hatte sicher nicht die wenigen, aber intensiven Jahre vergessen, die sie mit diesem Propheten verbracht hatte. Die Freundschaft zu Jesus ist immer ergreifend. Man k?nnte sagen, dass man diesem Mann nicht aus der Ferne folgen kann, wie Petrus es in diesen Tagen tat. Es kommt der Moment, Rechenschaft abzulegen und damit die Entscheidung f?r eine endg?ltige Beziehung. Die Freundschaft Jesu ist eine Freundschaft, die dazu f?hrt, die anderen h?her einzusch?tzen als sich selbst. "Es gibt keine gr??ere Liebe, als wenn einer sein Leben f?r seine Freunde hingibt", hatte Jesus gesagt. Maria von Magdala erlebt das pers?nlich an jenem Morgen, als es noch dunkel ist. Ihr Freund ist gestorben, weil er sie und alle J?nger gern hatte, auch Judas.
Kaum dass sie am Grab angekommen ist, sieht sie, dass der Stein vor dem Eingang - ein schwerer Stein wie jeder Tod und jede Trennung - weggenommen wurde. Sie tritt nicht einmal ein. Sie l?uft sofort zu Petrus und Johannes: "Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen" ruft sie atemlos. Nicht einmal als Toten wollen sie ihn, so denkt sie. Traurig f?gt sie hinzu: "Wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat". Die Traurigkeit Marias ?ber den Verlust des Herrn, wenn auch nur seines toten K?rpers, ist eine Ohrfeige f?r unsere Gleichg?ltigkeit und unsere Vergesslichkeit gegen?ber dem lebenden Jesus. Heute ist diese Frau ein gro?es Vorbild f?r jeden Gl?ubigen, f?r jeden von uns. Nur mit ihren Gef?hlen im Herzen ist es m?glich, dem auferstandenen Herrn zu begegnen. Ihre Verzweiflung ber?hrt Petrus und den anderen J?nger, den Jesus liebte. Sie laufen sofort zum leeren Grab. Nachdem sie zusammen angefangen hatten, dem Herrn w?hrend des Leidens zu folgen, wenn auch aus der Ferne, liefen nun beide zusammen dorthin, um ihm nahe zu sein. Es ist ein Laufen, das die Sehnsucht jedes J?ngers und jeder Gemeinschaft auf der Suche nach dem Herrn gut ausdr?ckt.
Vielleicht m?ssen auch wir wieder anfangen zu laufen. Unser Gang ist zu langsam geworden, vielleicht schwerf?llig aus Angst, auszugleiten und etwas von uns zu verlieren, von unserer Tr?gheit, von unserem traurigen Realismus, der nicht mehr hofft, von unserer Resignation angesichts der Kriege und der Gewalt, die unabwendbar scheinen. Wir m?ssen wieder versuchen, zu laufen, jenen Abendmahlssaal mit den verschlossen T?ren verlassen und auf den Herrn zugehen. Ja, Ostern ist auch Eile. Der J?nger der Liebe kommt als Erster am Grab an. Die Liebe l?sst schneller laufen. Aber auch der langsamere Schritt des Petrus bringt ihn an die Schwelle des Grabes, und sie treten gemeinsam ein. Petrus war der Erste, und er stellte eine vollkommene Ordnung fest: Die Leinenbinden lagen an ihrem Platz, losgel?st vom Leib Jesu, und das Schwei?tuch "zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle". Es war nichts durcheinandergebracht und es fehlte nichts. Es schien, als h?tte Jesus sich selbst befreit. Es war nicht n?tig, die Binden abzunehmen, wie bei Lazarus. Die Binden waren da, wie abgel?st. Auch der andere J?nger tritt ein und sieht die gleiche Szene: "Er sah und glaubte" merkt das Evangelium an. Sie befanden sich vor den Zeichen der Auferstehung und lie?en ihr Herz ber?hren.
"Denn" - so f?hrt der Evangelist fort - "sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste". So ist unser Leben oft: ein Leben ohne Auferstehung und ohne Ostern, resigniert vor den Schmerzen der Menschen, verschlossen in der Traurigkeit der eigenen Resignation. Ostern ist gekommen, der schwere Stein wurde weggew?lzt und das Grab ist ge?ffnet. Der Herr hat den Tod besiegt und lebt f?r immer. Wir k?nnen nicht verschlossen bleiben, als wenn das Evangelium der Auferstehung uns nicht verk?ndet worden w?re. Das Evangelium ist Auferstehung, Neugeburt zu einem neuen Leben. Man muss es von den D?chern herabrufen und den Herzen mitteilen.
Dieses Ostern darf nicht umsonst vor?bergehen. Es darf kein Ritus sein, den man mehr oder weniger m?de jedes Jahr auf gleiche Weise wiederholt. Es muss das Herz und das Leben jedes J?ngers, jeder christlichen Gemeinschaft und der ganzen Welt ver?ndern. Es geht darum, die T?ren f?r den Auferstandenen aufzurei?en, der in unsere Mitte kommt, wie wir in den n?chsten Tagen ?ber die Erscheinungen vor den J?ngern lesen werden. Er legt den Hauch der Auferstehung in die Herzen der J?nger, die Energie des Friedens, die Kraft des Geistes, der erneuert. Der Apostel schreibt: "Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott" (Kol 3,3). Unser Leben ist mit dem auferstandenen Christus verwoben und nimmt teil an seinem Sieg ?ber den Tod und das B?se. Zusammen mit dem Auferstandenen wird die ganze Welt mit ihren Erwartungen und ihren Schmerzen in unser Herz eintreten. Es wird die Welt am Anfang des Jahrtausends eintreten, verletzt durch Krieg und viel Gewalt, aber auch durchzogen von einer gro?en Sehnsucht nach Frieden. Wir k?nnten sagen, dass diese verletzte Welt im Leib Jesu gegenw?rtig ist, in den Wunden, die noch an seinem Leib sind. Er zeigt sie uns, wie er sie seinen J?ngern gezeigt hat, damit wir gemeinsam mit ihm f?r die Entstehung eines neuen Himmels und einer neuen Erde arbeiten k?nnen, wo es keine Trauer und keine Tr?nen mehr geben wird, keinen Tod und keine Traurigkeit, weil Gott ?ber alles und in allem herrschen wird.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika