Tägliches Gebet

Gedenken an den heiligen Romuald (950 - 1027). Er war Einsiedler und Gr?nder der Kongregation der Kamaldulenser.

Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der Geist des Herren ruht auf dir,
der von dir geboren wird, wird heilig sein.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der Brief des Jakobus 1,9-11

Der Bruder, der in niederem Stand lebt, r?hme sich seiner hohen W?rde,

der Reiche aber seiner Niedrigkeit; denn er wird dahinschwinden wie die Blume im Gras.

Die Sonne geht auf, und ihre Hitze versengt das Gras; die Blume verwelkt, und ihre Pracht vergeht. So wird auch der Reiche vergehen mit allem, was er unternimmt.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Hier sind, Herr, deine Diener,
uns geschehe nach deinem Wort.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der Wert eines jeden Menschen besteht nicht in den Dingen, die er besitzt und f?r die er sich vor den Menschen r?hmen kann, sondern allein darin, vor Gott reich zu sein. Nur was vor dem Herrn einen Wert hat, bleibt f?r immer und kann weder geraubt noch von Rost zerfressen werden, wie das Evangelium sagt (vgl. Lk 12,33). Schon der Prophet Jeremia sagte: "So spricht der Herr: Der Weise r?hme sich nicht seiner Weisheit, der Starke r?hme sich nicht seiner St?rke, der Reiche r?hme sich nicht seines Reichtums. Nein, wer sich r?hmen will, r?hme sich dessen, dass er Einsicht hat und mich erkennt, dass er wei?: Ich, der Herr, bin es, der auf der Erde Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft. Denn an solchen Menschen habe ich Gefallen" (Jer 9,22-23). Das Buch Jesus Sirach wendet sich an Reiche wie Arme und erkl?rt ihnen, worin der wahre Reichtum besteht, den sie anstreben m?ssen: "Ihr Ruhm ist die Gottesfurcht" (Sir 10,22). Jakobus greift ein Bild aus dem Buch Jesaja auf, das den Menschen mit einem Grashalm vergleicht, der an einem Tag verdorrt und verwelkt, und ermahnt die J?nger Jesu, ?ber die Schw?che und Gebrechlichkeit ihres Gesch?pfseins nachzudenken. Das Wissen um diese Verg?nglichkeit darf den Gl?ubigen allerdings nicht zu Pessimismus und Traurigkeit verleiten, denn Gott hat schwache und gebrechliche Menschen erw?hlt, um seine Liebe in ihre Herzen auszugie?en und sie an seinem Heilsplan teilhaben zu lassen. Der wahre Reichtum, der auch dem Tod widersteht und dessen die Gl?ubigen sich r?hmen k?nnen, ist die Liebe des Herrn, die in die Herzen ausgegossen ist. Jeder Gl?ubige kann sich die Ermahnung des Apostels Paulus zu eigen machen: "Wer sich r?hmen will, r?hme sich des Herrn" (1Kor 1,31). Jakobus wendet sich, wie wir noch sehen werden, an eine Gemeinde, deren Mitglieder aus unterschiedlichen sozialen Schichten stammen und die die Rollen und Modelle der Welt bereitwillig ?bernimmt. Deshalb mahnt er die, die aus bescheideneren Verh?ltnissen kommen, sich zu freuen, weil sie den gefunden haben, der sie erh?ht, und ebenso mahnt er die Reichen, sich ?ber ihre Niedrigkeit zu freuen, weil sie ihnen hilft, zu verstehen, dass das Leben nicht vom Besitz und vom ?u?eren Anschein abh?ngt. Die Gabe der Weisheit l?sst jeden das rechte Lebensma? finden, das darin besteht, sich nicht in leichtfertigem Stolz selbst zu erh?hen, aber auch nicht zu resignieren, weil man sich nutzlos f?hlt. Jakobus erinnert daran, dass man es Gott ?berlassen soll, zu erh?hen und zu erniedrigen, weil wir nicht die uneingeschr?nkten Herren des Lebens sind. Nicht in den Dingen finden wir Schutz, sondern nur in dem, der die Schw?che der Menschen liebt und ihnen in seinem Haus im Himmel einen Platz bereitet hat. Die Armen und die Reichen leben nicht in zwei einander entgegengesetzten Welten, sie sind nicht von jenem Abgrund getrennt, der den Prasser schon zu Lebzeiten daran hinderte, den armen Lazarus wahrzunehmen und zu lieben. F?r Jakobus sind Arme und Reiche Geschwister, die allerdings nicht nach der Logik der Welt, sondern nach der Logik Gottes leben und sich stets dar?ber im Klaren sein m?ssen, wie unbedeutend und zerbrechlich das menschliche Dasein ist.