Tägliches Gebet

Gebet für die Einheit der Christen. Besonderes Gedenken an die christlichen Gemeinden in Afrika.

Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der Geist des Herren ruht auf dir,
der von dir geboren wird, wird heilig sein.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das Evangelium nach Markus 3,31-35

Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben draußen stehen und ließen ihn herausrufen. Es saßen viele Leute um ihn herum und man sagte zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und suchen dich. Er erwiderte: Wer ist meine Mutter und wer sind meine Brüder? Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Wer den Willen Gottes tut, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]

Halleluja, halleluja, halleluja.

Hier sind, Herr, deine Diener,
uns geschehe nach deinem Wort.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Während Jesus zu der Menschenmenge spricht, kommen seine Verwandten mit Maria, seiner Mutter. Der Evangelist nennt nicht den Grund ihres Besuches. Aber man kann sich leicht vorstellen, wie besorgt sie wohl waren, da man Jesu Verhalten für überzogen hielt. Das Gedränge war groß und sie blieben "vor dem Haus". Diese Anmerkung ist nicht nur räumlich gemeint. Die Angehörigen blieben "draußen", das heißt, sie befanden sich nicht unter denen, die die Predigt Jesu hörten. Aus dieser Anmerkung können wir schließen, dass weder Blutsbande noch die Ausübung einer rituellen Gewohnheit dazu führen, zu den wahren Familienangehörigen Jesu zu gehören. Nur wer im Haus ist, wer auf das Wort Gottes hört, gehört der neuen Familie an, die Jesus durch sein Kommen bilden wollte. Jesus zeigt dem, der ihm ansagt, dass seine Mutter mit seinen Brüdern draußen warteten, wer zu seiner neuen Familie, der Kirche, gehört. Mitglieder dieser Familie sind diejenigen, die auf das Evangelium hören. Aus diesem Hören entsteht die christliche Gemeinschaft, deshalb also ist sie auf dem Wort Gottes aufgebaut. Eine solche Gemeinschaft ist nicht irgendein Verein. Sie hat familiäre Züge. Sie lebt in Beziehungen, die dazu führen, dass man sich als "Familienangehörige" bezeichnet. Ihre Mitglieder müssen geschwisterliche Bindungen wie in einer Familie pflegen. Dies bezieht sich zunächst auf den Vater im Himmel, den wir auf Jesu Einladung hin "Abba" (Papa) nennen dürfen. Dann aber erstreckt sich die Familienzugehörigkeit auch auf Jesus selbst und alle Brüder und Schwestern. Jünger sein erfordert, aufmerksam und bereit auf Jesu Worte zu hören und das eigene Leben an ihn zu binden. Jeden Tag müssen wir in diese Gemeinschaft eintreten und auf das Evangelium hören, wie es uns verkündet wird. Wir brauchen es jeden Tag, an der Seite Jesu zu leben, auf sein Wort zu hören und danach zu handeln.