Sant'Egidio feiert in Berlin den 50. Jahrestag mit ärmeren Freunden und Vertretern aus Politik und Gesellschaft

Erzbischof Heiner Koch stand dem Festgottesdienst vor, an dem auch der evangelische Landesbischof Markus Dröge teilnahm

In der voll besetzten Kirche der Heiligen Familie im Berliner Stadtviertel Prenzlauer Berg, wo Sant’Egidio eine Heimat gefunden hat, wurde in einem festlichen Gottesdienst mit Erzbischof Koch für die 50 Jahre der Gemeinschaft gedankt. Viele Jugendliche der Gemeinschaft waren mit ihren ärmeren Freunden, Familien aus den Stadtrandvierteln und älteren Menschen, gekommen, um diesen wichtigen Anlass zu feiern. Auch Vertreter aus Politik und Gesellschaft, wie der amtierende Minister Gröhe feierten mit Sant’Egidio und zeigten ihre Verbundenheit und Dankbarkeit für eine zunehmende Zusammenarbeit bei wichtigen gesellschaftlichen und internationalen Herausforderungen.

Erzbischof Koch betonte in seiner Homilie, dass die Gemeinschaft die Begeisterung der 68er Jahre bewahrt und auf eine spirituelle Grundlage gestellt habe. Statt eines Gegeneinanders betone Sant’Egidio auf allen Ebenen das Miteinander. Das sei von besonderer Bedeutung in einer Stadt wie Berlin, in der Einsamkeit nicht nur bei älteren Menschen verbreitet ist. Sant’Egidio sei wichtig für Berlin, weil die Gemeinschaft das Zusammenleben angefangen bei den Armen, wie den Familien der Peripherie in Neukölln, Hohenschönhausen oder Marzan aufbaut.

In einem Grußwort würdigte Dröge insbesondere das Flüchtlingsengagement von Sant'Egidio. Dafür seien die humanitären Korridore ein wichtiges Zeichen, weil Menschen in Not ohne gefährliche Flucht über das Mittelmeer nach Europa kommen können. Die Kraft dafür finde sich in der „Spiritualität der Menschenwürde und der Menschenrechte". Der Bischof, der schon öfter an internationalen Treffen von Sant’Egidio teilgenommen hat, sagte abschließend: „Das Gebet gibt Ihnen die Spannkraft, zu glauben, zu lieben und zu hoffen für Menschen in Not, wo andere in Europa diese Spannkraft heute verlieren und in Hass und Ablehnung verfallen."