Tägliches Gebet

Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das ist das Evangelium der Armen,
die Befreiung der Gefangenen,
das Augenlicht der Blinden,
die Freiheit der Unterdr?ckten.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der Brief des Jakobus 5,12-20

Vor allem, meine Br?der, schw?rt nicht, weder beim Himmel noch bei der Erde noch irgendeinen anderen Eid. Euer Ja soll ein Ja sein und euer Nein ein Nein, damit ihr nicht dem Gericht verfallt.

Ist einer von euch bedr?ckt? Dann soll er beten. Ist einer fr?hlich? Dann soll er ein Loblied singen.

Ist einer von euch krank? Dann rufe er die ?ltesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete ?ber ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit ?l salben.

Das gl?ubige Gebet wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er S?nden begangen hat, werden sie ihm vergeben.

Darum bekennt einander eure S?nden, und betet f?reinander, damit ihr geheiligt werdet. Viel vermag das inst?ndige Gebet eines Gerechten.

Elija war ein Mensch wie wir; er betete inst?ndig, es solle nicht regnen, und es regnete drei Jahre und sechs Monate nicht auf der Erde.

Und er betete wieder; da gab der Himmel Regen, und die Erde brachte ihre Fr?chte hervor.

Meine Br?der, wenn einer bei euch von der Wahrheit abirrt und jemand ihn zur Umkehr bewegt,

dann sollt ihr wissen: Wer einen S?nder, der auf Irrwegen ist, zur Umkehr bewegt, der rettet ihn vor dem Tod und deckt viele S?nden zu.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der Menschensohn
ist gekommen, um zu dienen,
wer gro? sein will
mache sich zum Diener aller.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Im Schlussteil seines Briefes ermahnt Jakobus die Christen dazu, sich nicht hinter hochtrabenden, betont vorgetragenen religi?sen Floskeln (denn das ist der Sinn des Eides) zu verstecken, sondern das Wort des Evangeliums getreu umzusetzen. Ein Christ ist der J?nger eines Meisters, der, wie Paulus an Timotheus schreibt, "vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis abgelegt hat und als Zeuge daf?r eingetreten ist" (1Tim. 6,13). Und Kyrill von Alexandrien merkt an: "Das Zeugnis unseres Lebens sei st?rker als ein Schwur." Wir haben es hier mit der Aufforderung zu wahrhaft aufrichtigem Reden zu tun, welches keine Schw?re braucht, um sich durchzusetzen. Bei allen, aber insbesondere unter den Schwestern und Br?dern in einer Gemeinde, ist die Aufrichtigkeit ein Ausdruck jener Liebe, ?ber die Jakobus bereits gesprochen hat, und die mit dem eigentlichen Reden zu tun hat. Jakobus erinnert uns also daran, dass wir in Zeiten der Krankheit nicht verzagen sollen, wenn wir die Schw?che unseres Leibes sp?ren. Die Krankheit soll nicht ein Grund zur Verzweiflung, sondern eine Ermahnung zum pers?nlichen und gemeinsamen Gebet sein, damit uns der Herr mit seiner Hilfe tr?stet und uns in seiner Barmherzigkeit auch Heilung schenkt. Wenn uns die Krankheit auch physisch von unseren Schwestern und Br?dern trennt, entfernt und isoliert, dann f?hrt uns das Gebet zusammen und l?sst uns die ganze Gegenwart Jesu, des guten Arztes, sp?ren, der die Heilung und das Heil der Menschen will. Dieser Text bildet f?r die Kirche schon seit jeher die geistliche Grundlage f?r die Krankensalbung. Die Aufforderung des Jakobus passt mehr denn je in unsere heutige Zeit, denn sie weckt in uns und der christlichen Gemeinde das dr?ngende Verlangen, um Heilung zu beten, was in einer zerstreuten und ungl?ubigen Gesellschaft oft in Vergessenheit ger?t. Freilich muss das Gebet gl?ubig, reuigen Herzens und inst?ndig verrichtet werden. So tat es der Prophet Elija und wurde vom Herrn erh?rt. Jakobus erinnert die Gl?ubigen an die Kraft des Gebets, wohl wissend, dass f?r Gott nichts unm?glich ist. Solowjew hat dazu einen bemerkenswerten Kommentar verfasst, welcher auf den Jakobusbrief verweist: "Der Glaube ohne Werke ist tot. Das Gebet ist das erste Werk des Glaubens." Am Ende des Briefes kn?pft Jakobus nochmals an dessen Anfang an und erinnert daran, wie wichtig es ist, diejenigen, die auf Irrwege geraten sind, zum Herrn zur?ckzuf?hren. Die geschwisterliche Liebe macht die J?nger f?reinander verantwortlich. Auf diesem Weg finden sie ihr Heil.