Tägliches Gebet

Vorabend des Sonntags
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Vorabend des Sonntags


Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Jeder, der lebt und an mich glaubt,
wird in Ewigkeit nicht sterben.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das Buch Judit 11,1-23

Holofernes sagte zu ihr: Nur Mut, Frau, fürchte dich nicht! Ich habe noch keinem Menschen etwas zuleid getan, der sich für den Dienst Nebukadnezzars, des Königs der ganzen Erde, entschieden hat.

Ich hätte auch jetzt gegen dein Volk, das im Bergland wohnt, nie meinen Speer erhoben, wenn es mir nicht seine Verachtung gezeigt hätte; das haben sie sich selbst zu verdanken.

Sag mir jetzt, warum du von ihnen entflohen und zu uns übergelaufen bist. Es war deine Rettung, daß du hergekommen bist. Sei unbesorgt, du wirst heute nacht und auch weiterhin am Leben bleiben.

Niemand wird dir ein Leid antun. Im Gegenteil, man wird dich gut behandeln, wie es die Diener meines Herrn, des Königs Nebukadnezzar, gewohnt sind.

Judit sagte zu ihm: Nimm die Worte deiner Sklavin gnädig auf, und erlaube deiner Magd, vor dir zu reden. Ich erzähle meinem Herrn in dieser Nacht keine Lüge.

Wenn du dem Rat deiner Magd folgst, dann wird Gott dein Unternehmen zu einem guten Ende führen, und mein Herr wird sein Ziel nicht verfehlen.

Denn so wahr Nebukadnezzar lebt, der König der ganzen Erde, und so wahr die Macht dessen gilt, der dich aussandte, um alle Welt zur Ordnung zu rufen: Du machst ihm nicht nur die Menschen untertan; auch die wilden Tiere, das Vieh und die Vögel werden dank deiner Tatkraft unter der Herrschaft Nebukadnezzars und seines ganzen Hauses leben.

Wir haben nämlich von deiner Weisheit und von den großartigen Fähigkeiten deines Geistes gehört; aller Welt ist bekannt, daß du allein im ganzen Reich tüchtig bist, erfolgreich durch dein Wissen und bewundernswert in der Kriegführung.

Was die Rede betrifft, die Achior in deinem Kriegsrat gehalten hat, so sind uns seine Ausführungen zu Ohren gekommen; denn die Männer von Betulia haben ihn am Leben gelassen, und er hat ihnen alles berichtet, was er bei dir gesprochen hat.

Darum sage ich dir, mein Herr und Gebieter, verachte seine Rede nicht, sondern nimm sie dir zu Herzen! Sie entspricht nämlich der Wahrheit: Unser Volk kann tatsächlich nur dann bestraft werden, und das Schwert hat nur dann Gewalt über sie, wenn sie sich gegen ihren Gott versündigt haben.

Jetzt aber ist es so, daß mein Herr nicht unverrichteterdinge wieder abziehen muß. Der Tod wird über sie kommen; denn eine Sünde hat von ihnen Besitz ergriffen, und sie werden ihren Gott zum Zorn reizen, sobald sie das Unerlaubte wirklich tun.

Als ihnen nämlich die Lebensmittel ausgingen und der Wasservorrat immer knapper wurde, beschlossen sie, sich über ihr Vieh herzumachen, und sie sind gewillt, all das zu verzehren, was Gott ihnen in seinem Gesetz als Nahrung verboten hat.

Auch die Ersterträge des Getreides und den Zehnten von Wein und Öl, die sie als Weihegaben für die diensttuenden Priester unseres Gottes in Jerusalem aufbewahrt haben, beschlossen sie, restlos zu verzehren; dabei darf keiner aus dem Volk die Weihegaben auch nur mit den Händen anrühren.

Sie haben Boten nach Jerusalem geschickt, weil die dortige Bevölkerung ebenso gehandelt hat; nun sollen die Boten ihnen den Schulderlaß des Ältestenrates besorgen.

Doch folgendes wird geschehen: Sobald ihnen der Schulderlaß mitgeteilt ist und sie zur Tat schreiten, werden sie dir noch am gleichen Tag zu ihrem Verderben ausgeliefert.

Daher bin ich, deine Sklavin, von ihnen weggelaufen, nachdem ich das alles durchschaut hatte. Ja, Gott hat mich gesandt, damit ich mit dir die Dinge vollbringe, über die alle Welt, wenn sie davon erfährt, in Staunen gerät.

Deine Sklavin ist eine gottesfürchtige Frau und dient Tag und Nacht dem Gott des Himmels. Jetzt will ich bei dir bleiben, mein Herr; doch in der Nacht wird deine Sklavin in die Schlucht hinausgehen. Ich will zu Gott beten, und er wird mir sagen, wann sie ihre Sünden begangen haben.

Dann will ich kommen und es dir mitteilen. Du aber wirst mit deinen Truppen ausziehen, und keiner von ihnen wird dir Widerstand leisten.

Ich werde dich quer durch Judäa bis nach Jerusalem führen und dort mitten in der Stadt deinen Feldherrnstuhl aufrichten. Du wirst sie wegführen wie Schafe, die keinen Hirten haben, und kein Hund wird gegen dich bellen. Das wurde mir kraft meiner Sehergabe offenbart, und ich bin hergesandt worden, um es dir kundzutun.

Ihre Worte gefielen Holofernes und seinem ganzen Gefolge. Sie staunten über die Weisheit und sagten:

Es gibt von einem Ende der Erde bis zum andern keine zweite Frau, die so bezaubernd aussieht und so verständig reden kann.

Holofernes sagte zu ihr: Dein Gott hat wohl daran getan, daß er dich aus deinem Volk hersandte; so wird uns der Sieg zuteil, aber jene, die meinen Herrn verachtet haben, wird das Verderben treffen.

Wahrhaftig, du bist wunderschön und verstehst ausgezeichnet zu reden. Wenn du tust, was du versprochen hast, dann soll dein Gott auch mein Gott sein; du sollst im Palast des Königs Nebukadnezzar wohnen und in aller Welt berühmt sein.

 

Halleluja, halleluja, halleluja.

Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen,
so spricht der Herr.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Holofernes empfängt Judit sofort. Ihre Schönheit nimmt ihn gefangen und er sagt ihr, dass sie kein Leid zu fürchten habe, auch wenn sie zu einem Volk gehört, dass er ausrotten will. Aber alles hat seinen Preis. Seine Worte „ich habe noch keinem Menschen etwas zuleide getan, der sich für den Dienst Nebukadnezzars, des Königs der ganzen Erde, entschieden hat“, lassen es Judit ahnen. Was hinter diesen Worten steht und was verlangt wird, ist nichts anderes, als den Bund der Väter mit Gott aufzukündigen und sich der absoluten Herrschaft eines Königs zu unterwerfen. Die Rettung, die Holofernes Judit verspricht, ist nichts anderes als Sklavin des Generals eines Heeres zu werden, der im Sinn hat, ihre Nation auszurotten. Eine größere Demütigung kann man sich fast gar nicht vorstellen. Und da fragt Holofernes: „Nun sag mir, warum du von ihnen entflohen und zu uns übergelaufen bist. Es war deine Rettung, dass du hergekommen bist. Sei unbesorgt, du wirst leben“ (11,3). Judit ist nicht gekommen, um sich selbst, sondern ihr Volk vor der Sklaverei zu retten. Die Schönheit Judits nimmt Holofernes so gefangen, dass er fast seine Aufgabe vergisst, dafür zu kämpfen, dass Nebukadnezzar als Herr der ganzen Welt anerkannt wird. Es ist Judit, die ihn daran erinnert und ihm einen baldigen Sieg vorgaukelt. Offensichtlich versucht sie, dem maßlosen Stolz des Holofernes nachzugeben, ohne jedoch im geringsten die Treue zum einzigen wahren Gott, dem Gott Israels, preiszugeben. Judit gelingt es, noch einmal auf die Worte Achiors hinzuweisen und wiederholt, dass Israel nur besiegbar ist, wenn es sich von Gott abwendet. Holofernes bewundert sie und hört ihr aufmerksam zu. Nicht nur die Schönheit, auch die Weisheit der Judit nehmen ihn gefangen. Er verlangt nicht mehr, dass sie ihren Glauben aufgebe, sondern gibt die Erlaubnis, dass sie nachts das Lager verlässt, um zu beten: Ja, er ist sogar bereit, den Gott Judits anzuerkennen. Der Verfasser beschreibt, wie durch Judit das Herz des Holofernes sich wandelt: Er, der selbstsicher gegen alle Nationen in den Krieg zog, wird von einer Frau besiegt. Die schwache Kraft der Schönheit – die schwache Kraft des Glaubens und der Liebe – ist stärker als die Macht der Waffen. Der Führer eines gewaltigen Heeres, der unzählige Länder in Schutt und Asche gelegt hat, ist besiegt von einer Frau, die seine Gefangene ist. Er bekehrt sich zwar nicht, er betet nicht zu dem Gott Judits, er bleibt der Führer eines der Heere, das Israel zerstören und ausrotten soll, aber er vergisst seinen Auftrag. Judit macht es ganz klar, dass es nicht Holofernes ist, der den Sieg davontragen wird, sondern Gott, wenn das Volk von Betulia treulos wird und Gott sein Volk den Feinden zur Vernichtung überlässt. Es ist immer Gott! Die Worte dieser Frau lassen die Macht des Holofernes verblassen. Wie geblendet versteht er nichts mehr. Ja, es ist so, wie eine andere Frau, Maria von Nazaret singen wird: „Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind, er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen“ (Lk 1,52).

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika