Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

11. Sonntag im Jahreskreis
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags

Homilie

Das Evangelium dieses Sonntags führt uns in das Haus eines Pharisäers namens Simon, der Jesus zum Essen eingeladen hatte. Während sie bei Tisch saßen, kam eine Frau, „eine Sünderin, die in der Stadt lebte“ – wie der Evangelist sagt – und näherte sich Jesus. Sie ließ sich zu seinen Füßen nieder und während sie weinte, bedeckten ihre Tränen die Füße. Dann trocknete sie sie mit ihrem Haar und salbte sie mit duftendem Öl. Diese Begebenheit ist zweifellos in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Die Reaktion der Anwesenden ist angesichts der Sitten jener Zeit auch verständlich. Sie drückt nicht nur Ärger über diese Frau aus, die in das Haus kam und mehr oder weniger das Essen störte. Doch es zeigt sich auch ein hartes Urteil gegenüber Jesus. Er, der nicht begreift, wer die Frau ist, lässt sie gewähren. Jesus versteht nicht, so meint man. Er ist sozusagen nicht von dieser Welt, das Evangelium ist nicht realistisch. In Wirklichkeit waren es die Anwesenden, die weder die Liebe jener Frau und ihren Wunsch nach Vergebung noch die Liebe Jesu verstanden. Simon erlaubt sich, insgeheim seinen Gast zu kritisieren: „Wenn er wirklich ein Prophet wäre, müsste er wissen, was das für eine Frau ist, von der er sich berühren lässt; er wüsste, dass sie eine Sünderin ist“. Simon hatte wirklich ein hartes Herz, das nicht in der Lage war, den Ausbruch von Gefühlen der Liebe und Zärtlichkeit in dieser Situation zu verstehen. Er war von seiner Meinung und seinen Vorurteilen so sehr eingenommen, dass sein Herz blind geworden war. Jesus jedoch, der im geheimen Innersten des Herzens liest, nimmt diese Frau auf und lässt zu, dass sie ihre Gefühle der Liebe, der Scham, ihre Frage nach Verständnis, Vergebung und Zuneigung zum Ausdruck bringt. Dies ist ein bedeutender Moment. Jesus spürt die Notwendigkeit, das, was vor sich geht, mit einem Gleichnis zu erklären. So wichtig war die Bedeutung dieser Szene. Sie bringt im Grunde das Herz des Evangeliums zum Ausdruck oder besser gesagt, das Herz Gottes selbst, gleichzeitig aber auch unsere Distanz zu ihm.
Deshalb wendet sich Jesus direkt an Simon. Anders als er urteilt er nicht insgeheim. Jesus spricht klar, aber voll Zuneigung und Liebe. Er sagt zu Simon: „Simon, ich möchte dir etwas sagen“. Und er erzählt ihm ein Gleichnis. Dies ist die Art und Weise, die Jesus immer nutzt. Er spricht direkt zum Geist und Herzen desjenigen, der vor ihm steht. Er ist in der Tat nicht gekommen, um eine Lehre oder eine neue Theorie vorzustellen. Jesus ist gekommen, um das Herz und das Leben der Menschen zu verändern. Er ist gekommen, um uns zu retten und uns menschlicher und weniger unsensibel zu machen. Das Gleichnis, das er erzählt, handelt von einem Geldverleiher, der zwei Schuldner hatte. Der eine schuldete ihm viel, der andere nur eine Kleinigkeit. Der Geldverleiher erlässt beiden die Schuld. Auf die Frage, wer von beiden dankbarer sein muss, antwortet Simon richtig. Er bemerkt aber nicht, dass er sich selbst beschuldigt. Jesus sieht die Frau an und weist Simon darauf hin, welche Haltung die Frau ihm im Gegensatz zur Haltung Simons entgegengebracht hat. So sehr seine Zurückhaltung offenkundig war, so sehr wurde die Liebe dieser Frau sichtbar. „Sie aber hat mir, seit ich hier bin, unaufhörlich die Füße geküsst“, sagt Jesus bewegt. Er fügt hinzu: „Ihr sind ihre vielen Sünden vergeben, weil sie (mir) so viel Liebe gezeigt hat“. In dieser Aussage finden wir jenen Primat der Liebe wieder, auf den Papst Benedikt XVI. in seiner Enzyklika hingewiesen hat. Die Liebe kommt immer von Gott. Auch wenn sie ungelenk ist und sich nicht richtig äußert, so ist sie doch ein Funke, der, wenn er entfacht wird, zu einem wahren Feuer werden kann. Ebendies geschah bei jenem Essen. Jesus verstand es, die Frau anzunehmen und in ihr den Funken der Liebe zu entfachen. Er wendet sich daher direkt an sie und sagt: „Deine Sünden sind dir vergeben“. Die Liebe zum Herrn bewirkt, dass sich sein Herz uns zuneigt, unsere Sünden tilgt und uns die Kraft für ein neues Leben schenkt. Die Engherzigkeit der übrigen Gäste bewirkte, dass sie die Worte des Evangeliums nicht verstanden und sie blieben von der Freude jener Frau unberührt, die die Freude zum Leben und Lieben wiedergefunden hatte.
Vielleicht ist es nicht nur ein Zufall, dass der Evangelist weiter von Jesus erzählt wie er in Begleitung der Zwölf und einiger Frauen durch die Straßen von Galiläa zog, lehrte und Zeichen des Heils wirkte: Dämonen austrieb und heilte. Die Liebe Jesu geht also weiterhin auf den Wegen der Menschen, damit alle von der Kälte einer Welt gerettet werden, die nicht fähig ist zu lieben. Es ist bezeichnend, dass sich überall, wo Jesus vorübergeht, unter den Menschen sogleich ein Gefühl einer neuen Hoffnung und eines unerwarteten Festes verbreitet und überall die Erwartung nach neuem Leben aufkeimt. Ein Beispiel für dieses neue Leben stellt die Gruppe der Frauen dar, die bei ihm waren und ihn überall hin begleiteten. Lukas schreibt, dass sie „von bösen Geistern und von Krankheiten geheilt“ waren und Jesus nachfolgten. Sie gehörten voll und ganz dieser neuen Gemeinschaft an und stellten ihren Besitz in den Dienst aller. Dies ist ein wichtiger Hinweis, der verdeutlicht, wie Jesus tatsächlich über die Gewohnheiten seiner Zeit hinausging. Für einen Rabbiner der damaligen Zeit war es wirklich undenkbar, dass auch Frauen in seinem Jüngerkreis aufgenommen wurden. Jesus hingegen lässt sie an seiner Sendung teilhaben, wie es auch an anderen Stellen des Evangeliums geschildert wird. Dieser Hinweis muss mit Bedacht gelesen werden, denn er zeigt, dass niemand von der Teilnahme an der Gemeinschaft der Jünger ausgeschlossen ist und niemand von der Mitverantwortung zur Verkündigung des Evangeliums befreit ist.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika