Tägliches Gebet

Fronleichnam
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Fronleichnam
Donnerstag 7 Juni

Homilie

"Seht das Brot, der Engel Speise, Brot auf unsrer Pilgerreise ... Die du hier zu Tisch geladen, ruf auch dort zum Mahl der Gnaden, in des Vaters Herrlichkeit." So haben wir eben gebetet, am heutigen Fronleichnamsfest, an dem wir die leibliche Anwesenheit des Herrn feiern und anbeten. Gott ist keine abstrakte Idee, keine vage und zeitlose Philosophie, unbegreiflich und weit entfernt. Jesus ist nie ein Gespenst. Er ist ein konkreter Leib, der sich im Heute zeigt, ein Pilger, der unsere Schritte begleitet und bei uns bleibt, wenn es Abend wird. "Das Wort ist Fleisch geworden." Man kann Gott nicht lieben, ohne seinen Leib zu lieben, seine Konkretheit, ohne auf sein Wort zu hören, die Stimme dieses Leibes. Der Leib des Herrn ist nicht stumm, unbeweglich wie ein Götze, den man beliebig interpretieren kann. Er spricht, er erklärt sich, er wird zum Samen; er überantwortet sich ganz dem, der ihn aufnehmen will; dem, der die Liebe nicht verachtet, der nicht flieht; dem, der sich nicht selbst für gerecht hält. Dieser Leib fährt fort, sein Evangelium der Liebe in der Verwirrung, in der Unsicherheit unseres Lebens und dieser Welt zu verkünden als ein Wort der Befreiung und der Freude: Gott ist mit dir, er schenkt sich dir, das Böse siegt nicht, lerne von mir, zu lieben!
Halten wir inne und betrachten wir ihn. Es ist ein Leib, der uns in den verschiedenen Abschnitten unseres Lebens begleitet, seit wir ihn zum ersten Mal bewegt empfangen haben. Jedes Mal, wenn wir uns mit ihm nähren, muss es wie das erste Mal sein, immer müssen wir staunend vor einer Liebe stehen, die so groß ist, dass sie in uns Wohnung nimmt. Dieses Brot wird nie zu einem Recht. Man kann es nicht kaufen, es hat keinen Preis für uns, die wir berechnend sind und denken, dass man nichts umsonst tut, für uns, die wir aus allem einen Vorteil ziehen und Gewinn schlagen wollen, auch aus dem Leben selbst. Es ist ein Leib, der uns lehrt zu lieben, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Es ist der Liebesleib Gottes. Die Liebe ist immer ein Geschenk. Das Leben ist ausschließlich Geschenk.
Der Leib des Herrn ist Leib des Himmels und der Erde. Dieser Altar steht erhöht im Zentrum der Basilika, unter den Augen Jesu und seiner Mutter, wie um zu zeigen, dass dieser Tisch die beiden Seiten jenes österlichen Tisches in sich vereint. Jesus nahm das Brot, brach es und gab es den Seinen: "Das ist mein Leib." "Das ist mein Blut." Dieses Brot und dieser Wein sind, so wie Jesus es selbst gesagt hat, wirklich "Corpus Domini", der Leib Jesu. Ein Leib, der sich vollständig hingibt, der keine Habgier, kein Kalkül und keinen Rückbehalt kennt.
Der Kirchenvater und Bischof von Konstantinopel Johannes Chrysostomos sagte gerne: "Wenn ihr den Leib Christi verehren wollt, verachtet ihn nicht, wenn er nackt ist. Verehrt nicht den eucharistischen Christus mit seidenen Paramenten, während ihr außerhalb des Gotteshauses jenen anderen Christus vernachlässigt, der von Kälte und Nacktheit geplagt ist." "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan", sagt Jesus. Man kann nicht den Leib Christi am Altar verehren und dann denselben Leib in den Armen und den Mitmenschen verachten. Wir lieben keine Idee! Das Evangelium hilft uns, die durch und durch menschliche Konkretheit des Fleisches, des Leibes zu lieben. Ein menschlicher und konkreter Leib wie der meine. Es ist jener Leib, der vom Leben gezeichnet ist, mit den großen, verbrauchten, schönen Händen eines alten Menschen. Das alles ist Leib Gottes: jener alte Mensch, der nicht aufstehen kann, der nicht einmal mehr um etwas bittet, der sich schämt, der auf jemanden wartet, mit dem er sprechen kann, der niemanden hat, der ihn aufrichtet oder auch nur besucht. Der Leib Gottes ist jener der armen Flüchtlinge, der Leib von Frauen, die voller Träume und voller Angst sind; von verlassenen Kindern; von Männern, die verzweifelt eine Zukunft suchen, die gezwungen sind, sich Schleppern anzuvertrauen, und wie Dinge behandelt werden; Leiber, deren Geschichte, Gesichter und Namen die Menschen weder kennen konnten noch kennen wollten, nachdem das Meer sie verschlungen hatte. Gott kennt den Namen jener armen Leiber, jedes einzelnen. Er wärmt sie, nimmt sie auf, er beschützt sie, versteht sie, hört sie, liebkost sie und verliert Zeit mit ihnen. Ihr Leib ist der seine.
Lieben wir den Leib Jesu in seiner Eucharistie. Lieben wir, lieben wir den Leib des Herrn im Leib der Armen und der Schwestern und Brüder. Die Schwachheit unseres Nächsten ist die Schwachheit Gottes. Gehen wir die Einsamen besuchen; verehren wir den Leib Christi, indem wir vor den Bittenden stehen bleiben, und machen wir ihn schön durch die Liebe. Indem wir den auf dem Altar gebrochenen und vergossenen Leib verehren, werden wir die Schwäche des Leibes Gottes in seinen geringsten Brüdern lieben. Herr, versammle du alle in deinem Reich des Heils. Bleibe bei uns Herr. Amen.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika