Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 23 November

Homilie

Das Evangelium dieses Sonntags zeigt uns Jesus am Ende der Zeiten, beim Endgericht. Es ist eine großartige Szene. Jesus sitzt auf dem Königsthron, begleitet von all seinen Engeln. Alle Völker haben sich vor ihm versammelt – Christen und Nichtchristen, Gläubige und Ungläubige, Menschen, die verschiedenen Nationen angehörten, Menschen, die vor und nach Christi Geburt gelebt haben. Alle Völker werden dort versammelt sein. Es wird keinen Unterschied geben unter ihnen, außer einem einzigen. Nur einer wird den Unterschied erkennen, der Menschensohn als Weltenrichter. Dieser Unterschied wurde vielleicht auf Erden gar nicht bemerkt, weil er als so unbedeutend erschien. Doch der Menschensohn erfindet ihn nicht, er sieht ihn und zeigt ihn allen, vor allem den einzelnen Menschen.
Im Evangelium heißt es, dass Jesus die Menschen unterscheiden wird, so wie der Hirte die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die einen zu seiner Rechten, die anderen zu seiner Linken versammeln. Die Trennung wird nicht ein Volk vom anderen trennen, die Trennung wird innerhalb der Völker geschehen. Er trennt nicht die Gläubigen von den Ungläubigen, sondern er unterscheidet innerhalb der beiden Gruppen. Er wird sogar innerhalb der Personen unterscheiden. So wird ein Teil von uns zur Linken Jesu stehen und der andere Teil zur Rechten. Das Unterscheidungskriterium beruht nicht auf verschiedenen Ideologien, auf verschiedenen Kulturen und Religionen, sondern darauf, welche Beziehung jeder Einzelne von uns zu den Armen hatte. Jeder wird den Teil von sich und die Zeit seines Lebens retten, in der er den Hungrigen zu essen gegeben hat, den Durstigen zu trinken, in der er die Nackten bekleidet und die Gefangenen besucht hat. Der Rest, also die, die zur Linken stehen, wird verbrannt, vernichtet werden.
Der Richter Jesus wird sich zeigen und sagen: „Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben, ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben …“ Das Gespräch zwischen dem Richter und den Menschen aus den beiden Gruppen rückt diese befremdliche Tatsache in den Mittelpunkt: Der Weltenrichter am Ende der Zeiten, den alle, Gute und Schlechte, Gläubige und Ungläubige, als König und Herrn anerkennen, hatte das Antlitz eines lästigen Obdachlosen, eines verwirrten alten Menschen, eines verkrüppelten Kindes, er hatte das Antlitz all der Ausländer, die weggeschickt werden, vielleicht in den Tod, weil wir hier nicht in der Lage sind, ihnen eine ausreichende Unterstützung zu geben. Diese Aufzählung kann jeder fortsetzen. Man muss nur ein wenig durch die Straßen unserer Städte streifen. Die monotone Wiederholung dieser Lebensumstände in wenigen Versen weist vielleicht darauf hin, wie oft es diese Situationen gibt. Das will uns sagen, dass die entscheidende Begegnung zwischen uns und Gott nicht in heldenhaften und außergewöhnlichen Gesten geschieht, sondern im Alltag, in den einfachen Begegnungen mit den Armen und Schwachen. Die Voraussetzung für das Heil gemäß dem Evangelium, das uns verkündet wird, ist die tätige Liebe und die Aufmerksamkeit gegenüber den Armen, unabhängig davon, ob man sich bewusst ist, dass Jesus in ihnen anwesend ist.
Noch zwei kurze Gedanken seien hier angemerkt. Vor allem muss hervorgehoben werden, dass die Identität zwischen Jesus und den Armen eine objektive Tatsache ist. Sie sind Sakrament Christi, nicht, weil sie gut und ehrlich sind, sondern allein deshalb, weil sie arm sind. Die immer wiederkehrende Forderung, dass die Armen ehrlich sein müssen, dass sie uns nicht ausnutzen dürfen, wenn wir ihnen helfen, ist fern von der Sensibilität des Evangeliums. Das ist nur eine sehr gute Ausrede für unseren Geiz. Der zweite Gedanke befasst sich mit einem Aspekt dieses Abschnitts des Evangeliums, den man laizistisch nennen könnte: Von denen, die zur Rechten des Königs sitzen, wird ausdrücklich gesagt, dass sie nicht gläubig sind. Sie sagen ganz deutlich, dass sie in den Armen, denen sie geholfen haben, nicht Christus gesehen haben. Aber das spielt keine Rolle. Was zählt, sind Mitleid und Hilfe und ein Herz, das von den Gefühlen des Herrn bewegt wird, ob man sich dessen nun bewusst ist oder nicht. Sicher ist, dass die Hilfe für die Armen entscheidend ist für unser Heil, für das Heil jedes Einzelnen, aber auch für das Heil der Gesellschaft, schon von heute an.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika