Tägliches Gebet

Liturgie des Sonntags
Wort gottes jeden tag

Liturgie des Sonntags

2. Adventssonntag
Gedenken an den heiligen Ambrosius (†397). Als Bischof von Mailand und Hirte seines Volkes widerstand er der Arroganz des Kaisers.
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Libretto DEL GIORNO
Liturgie des Sonntags
Sonntag 7 Dezember

Homilie

„Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes“. So beginnt das Markus¬evangelium, das uns in diesem Kirchenjahr begleitet. Der Evangelist wollte keine schöne, modellhafte, in sich geschlossene Geschichte verfassen. Er schrieb ein „Evangelium”, das heißt eine frohe Botschaft, die für alle entscheidend ist. Der Text beginnt mit diesen Worten: „Anfang des Evangeliums“. Es ist ein Anfang, der nicht als etwas Vergangenes abgetan wird, als bliebe er in der damaligen Zeit gefangen. Nein, die gute Nachricht von Jesus Christus ist ein immer lebendiger „Anfang“, ein lebendiger Fels, und so bildet sie täglich die Grundlage des Lebens derer, die auf sie hören. Deshalb hat man das Evangelium nicht ein für alle Male verstanden, denn es ist eben das Fundament des Lebens einer jeden christlichen Gemeinde und eines jeden Jüngers. Wir alle haben es nötig, auf das Evangelium zu hören und es wieder und wieder zu hören. Darauf darf keine Zeit und keine Generation verzichten. Das Evangelium rettet unser Leben, während wir auf es hören, und es rettet auch das Leben derjenigen, denen wir es weiterverkünden. Diese Nachricht muss auf der Welt weiter erklingen. Zwar ist unsere Gesellschaft reich an Worten, doch sie sind oft leer und nicht immer aufbauend. Auch wir selbst sind oft durch den Lärm und die Verwirrung um uns herum, aber auch in unserem Inneren, wie betäubt. So gelingt es uns kaum, miteinander zu sprechen und es geschieht selten, dass wir miteinander wahre Worte austauschen. Doch inmitten der verworrenen Worte beginnt das Evangelium zu sprechen und zu retten.
Die heute gehörte Stelle lässt uns unmittelbar eintauchen in ein Klima des Wartens auf eine Zukunft, ja sie ruft uns auf, diese vorzubereiten. Denn sie verkündet, dass „jemand“ bald zu den Menschen kommt, um ihnen das Heil zu schenken. Man darf keine Zeit in der Zerstreuung oder im Hören auf andere Stimmen verlieren. Groß ist die Gefahr, diese günstige Gelegenheit zu verpassen. Hat uns die Liturgie am vergangenen Sonntag zur Wachsamkeit aufgerufen, so möchte sie heute unser Herz öffnen, um den aufzunehmen, der bald kommen wird. Der Anfang des Evangeliums erfüllt in gewisser Weise dieselbe Funktion wie der Täufer, denn das Evangelium bereitet dem Herrn den Weg. Es ist die Stimme, die jedem zuruft, den Weg zu bereiten, weil Er zurückkehrt. Ja, der Herr kehrt in seine Stadt zurück und das ist die gute Nachricht in diesem Abschnitt des Evangeliums.
Schon durch die Lesung des Jesaja lässt uns die Liturgie spüren, dass diese Zeit bald kommt: „Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott. Redet Jerusalem zu Herzen und verkündet der Stadt, dass ihr Frondienst zu Ende geht.“ Das Volk Israel darf Babylon verlassen, wo es versklavt war, und nach Zion zurückkehren. Es wird auf einer breiten Straße mitten durch die Wüste ziehen, auf einer breiten, geraden und ebenen Straße durch die Steppe, durch Täler und über Berge bis zum Aufstieg nach Jerusalem. Wie ein Hirt, von dem der Prophet spricht, wird der Herr seinem Volk vorausgehen und es auf diesem Weg führen. Diesen Weg bereiten wir, wenn wir das Evangelium aufschlagen, und auf ihm gehen wir, indem wir es lesen, betrachten und danach handeln. Der „Weg des Herrn“ hat auch uns erreicht, das Heil ist in unser Leben herabgestiegen.
Diese Überzeugung ist die Stärke des Täufers. Er ist ärmlich gekleidet; er trägt ein grobes Gewand aus Kamelhaaren, nicht die weiche und prunkvolle Kleidung der Einwohner Jerusalems. Seine strenge Nüchternheit, die unserem Empfinden sehr fremd ist, betont, dass er alleine vom Herrn und seinem Reich lebt. Johannes hat es eilig mit dem Kommen der Zukunft Gottes und ruft mit lauter Stimme, genau wie es der Herr zum Propheten Jesaja gesagt hat: „Erheb deine Stimme.“ Er resigniert nicht vor einer Welt ohne Hoffnung. Wie später Petrus erwartet auch er sehnsüchtig „einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt“. Er schweigt nicht, sondern er protestiert, er ist seltsam gekleidet und spricht, ja er schreit. Er spricht scharfe und einschneidende Worte. Er spricht zum Herzen der Menschen, denn die Verkündigung will zum Herzen der Menschen sprechen. Er will nicht dröhnen und lärmen, es geht ihm nicht um eitle Effekte, wie er auch keine eigenen Wahrheiten oder Vorstellungen verkündet. Im Gehorsam gegenüber dem Geist des Herrn möchte er, dass sein Wort die Leere der Herzen füllt und die Hügel einebnet, die die Menschen voneinander entfernen, dass es trennende Mauern niederreißt, die bitteren Wurzeln ausreißt, die die Beziehungen vergiften, und dass es die Wege wieder gerade macht, die durch Hass, üble Nachrede, Neid, Gleichgültigkeit, Hochmut und Hinterlist krumm geworden sind.
Dieser strenge Prediger vergisst sich selbst, damit allein der Herr durch seine Stimme sprechen und wirklich das Herz seiner Zuhörer betroffen machen kann. Markus weist darauf hin: „Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus“, um sich taufen zu lassen und die Sünden zu bekennen. Auch wir sollen auf die Stimme dieses Predigers hören, damit er unser Herz berührt. Die Sonntagsliturgie und auch unsere Kirchen, seien sie nun klein oder groß, werden zu dem Ort, an dem wir uns um den Täufer und seine Predigt drängen. Wenn die Heilige Schrift aufgeschlagen und das Wort Gottes verkündet und gepredigt wird, dann wird der Weg für den Herrn bereitet. Selig sind wir, wenn wir die Verkündigung aufnehmen und auf diesem Weg gehen, denn er wird uns sicher zur Begegnung mit dem Herrn führen, der kommt.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika