Tägliches Gebet

Pfingstsonntag
Wort gottes jeden tag
Libretto DEL GIORNO
Pfingstsonntag
Sonntag 20 Mai

Pfingsten


Erste Lesung

Der Brief an die Galater 5,16-25

Darum sage ich: Laßt euch vom Geist leiten, dann werdet ihr das Begehren des Fleisches nicht erfüllen. Denn das Begehren des Fleisches richtet sich gegen den Geist, das Begehren des Geistes aber gegen das Fleisch; beide stehen sich als Feinde gegenüber, so daß ihr nicht imstande seid, das zu tun, was ihr wollt. Wenn ihr euch aber vom Geist führen laßt, dann steht ihr nicht unter dem Gesetz. Die Werke des Fleisches sind deutlich erkennbar: Unzucht, Unsittlichkeit, ausschweifendes Leben, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, Neid und Mißgunst, Trink- und Eßgelage und ähnliches mehr. Ich wiederhole, was ich euch schon früher gesagt habe: Wer so etwas tut, wird das Reich Gottes nicht erben. Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung; dem allem widerspricht das Gesetz nicht. Alle, die zu Christus Jesus gehören, haben das Fleisch und damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. Wenn wir aus dem Geist leben, dann wollen wir dem Geist auch folgen.

Antwortpsalm

Psalm 104

Lobe den Herrn, meine Seele!
Herr, mein Gott, wie groß bist du! Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet. Du hüllst dich in Licht wie in ein Kleid, du spannst den Himmel aus wie ein Zelt.

Du verankerst die Balken deiner Wohnung im Wasser.
Du nimmst dir die Wolken zum Wagen, du fährst einher auf den Flügeln des Sturmes.

Du machst dir die Winde zu Boten und lodernde Feuer zu deinen Dienern.

Du hast die Erde auf Pfeiler gegründet; in alle Ewigkeit wird sie nicht wanken.

Einst hat die Urflut sie bedeckt wie ein Kleid, die Wasser standen über den Bergen.

Sie wichen vor deinem Drohen zurück, sie flohen vor der Stimme deines Donners.

Da erhoben sich Berge und senkten sich Täler an den Ort, den du für sie bestimmt hast.

Du hast den Wassern eine Grenze gesetzt,
die dürfen sie nicht überschreiten; nie wieder sollen sie die Erde bedecken.

Du läßt die Quellen hervorsprudeln in den Tälern, sie eilen zwischen den Bergen dahin.

Allen Tieren des Feldes spenden sie Trank, die Wildesel stillen ihren Durst daraus.

An den Ufern wohnen die Vögel des Himmels, aus den Zweigen erklingt ihr Gesang.

Du tränkst die Berge aus deinen Kammern, aus deinen Wolken wird die Erde satt.

Du läßt Gras wachsen für das Vieh, auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut, damit er Brot gewinnt von der Erde

und Wein, der das Herz des Menschen erfreut, damit sein Gesicht von Öl erglänzt und Brot das Menschenherz stärkt.

Die Bäume des Herrn trinken sich satt, die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat.

In ihnen bauen die Vögel ihr Nest, auf den Zypressen nistet der Storch.

Die hohen Berge gehören dem Steinbock, dem Klippdachs bieten die Felsen Zuflucht.

Du hast den Mond gemacht als Maß für die Zeiten, die Sonne weiß, wann sie untergeht.

Du sendest Finsternis, und es wird Nacht, dann regen sich alle Tiere des Waldes.

Die jungen Löwen brüllen nach Beute, sie verlangen von Gott ihre Nahrung.

Strahlt die Sonne dann auf, so schleichen sie heim und lagern sich in ihren Verstecken.

Nun geht der Mensch hinaus an sein Tagwerk, an seine Arbeit bis zum Abend.

Herr, wie zahlreich sind deine Werke!
Mit Weisheit hast du sie alle gemacht, die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.

Da ist das Meer, so groß und weit, darin ein Gewimmel ohne Zahl: kleine und große Tiere.

Dort ziehen die Schiffe dahin, auch der Leviátan, den du geformt hast, um mit ihm zu spielen.

Sie alle warten auf dich, daß du ihnen Speise gibst zur rechten Zeit.

Gibst du ihnen, dann sammeln sie ein; öffnest du deine Hand, werden sie satt an Gutem.

Verbirgst du dein Gesicht, sind sie verstört;
nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin und kehren zurück zum Staub der Erde.

Sendest du deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen, und du erneuerst das Antlitz der Erde.

Ewig währe die Herrlichkeit des Herrn; der Herr freue sich seiner Werke.

Er blickt auf die Erde, und sie erbebt; er rührt die Berge an, und sie rauchen.

Ich will dem Herrn singen, solange ich lebe, will meinem Gott spielen, solange ich da bin.

Möge ihm mein Dichten gefallen. Ich will mich freuen am Herrn.

Doch die Sünder sollen von der Erde verschwinden,
und es sollen keine Frevler mehr dasein. Lobe den Herrn, meine Seele! Halleluja!

Zweite Lesung

Die Apostelgeschichte 2,1-11

Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Zyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten, Kreter und Araber, wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.

Lesung des Evangeliums

Halleluja, halleluja, halleluja.

Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird,
kann er nicht in das Reich Gottes kommen.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das Evangelium nach Johannes 15,26-27

Wenn aber der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen. Und auch ihr sollt Zeugnis ablegen, weil ihr von Anfang an bei mir seid.

 

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der Geist des Herren ruht auf mir,
er hat mich gesandt,
damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Homilie

„Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort." Dieser Pfingsttag wird für die Jünger durch die Ereignisse, die sowohl im Abendmahlsaal als auch draußen geschehen, zu einem entscheidenden Tag. Die Apostelgeschichte berichtet, dass „plötzlich vom Himmel her ein Brausen" kommt, „wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt", und das ganze Haus erfüllt, in dem sich die Jünger befinden. Es hat ein starkes Erdbeben gegeben, aber nichts ist eingestürzt. Von außen sieht man die „Erschütterungen" nicht, die im Inneren geschehen. Im Inneren des Abendmahlsaales nämlich erleben die Jünger ein echtes und eigentliches Erdbeben, das - obwohl es vorwiegend innerlich geschieht - sichtlich alle von ihnen und auch ihr Umfeld mit einbezieht. Sie sehen „Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab." Dies wird für alle - die Apostel, die Jünger, die Frauen - eine Erfahrung, die ihr Leben tief verändert. Vielleicht erinnern sie sich an das, was ihnen Jesus am Tag seiner Himmelfahrt gesagt hat: „Bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet" (Lk 24,49). Diese Gemeinschaft hat Pfingsten nötig, die Angst weicht dem Mut. Die Gleichgültigkeit macht dem Mitgefühl Platz, die Verschlossenheit wird durch die Wärme überwunden, der Egoismus wird von der Liebe verdrängt. Es ist das erste Pfingsten. Die Kirche beginnt ihren Weg in der Geschichte der Menschheit.
Die Tür, die die Jünger fünfzig Tage lang „aus Furcht vor den Juden" (Joh 20,19) verschlossen gehalten haben, wird endlich weit aufgestoßen. Sie, die nicht mehr auf sich selbst konzentriert sind und nicht mehr um ihr eigenes Leben kreisen, beginnen, zu der großen Menge zu sprechen, die herbeigeströmt ist. Die lange und detaillierte Liste der Völker, die der Verfasser der Apostelgeschichte hier anführt, soll sinnbildlich darauf hindeuten, dass die ganze Welt vor jener Tür anwesend ist. Während nun die Jünger Jesu sprechen, können alle diese Menschen sie in ihrer Muttersprache reden hören. „Wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden", sagen sie erstaunt. Man könnte sagen, dass dies das zweite Wunder von Pfingsten ist. Von jenem Tag an beginnt der Geist des Herrn Grenzen zu überschreiten, die als unüberwindbar angesehen wurden - jene Begrenzung, die jeden Mann und jede Frau fest an den Ort, an die Familie und an die enge Umgebung bindet, in die sie hineingeboren wurden und in der sie leben.
Jesus hat ihnen gesagt: „Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen" (Joh 16,13). Der Geist ist gekommen, und seit jenem Tag führt er die Jünger weiterhin durch die Straßen der Welt. Im Brief an die Galater ruft der Apostel Paulus die Gläubigen auf, sich vom Geist Gottes leiten zu lassen, damit ihr Weg sie nicht zu den Werken des Fleisches führt: „Die Werke des Fleisches sind deutlich erkennbar: Unzucht, Unsittlichkeit, ausschweifendes Leben, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, Neid und Missgunst, Trink- und Essgelage und Ähnliches mehr" (Gal 5,19-21). Weiter sagt er: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung" (Gal 5,22). Diese Früchte hat die ganze Welt nötig. Pfingsten ist der Anfang der Kirche, aber auch der Beginn einer neuen Welt. Das Wirken von Papst Franziskus ist gleichsam wie ein neuer Frühling, wie ein neues Pfingsten, das der ganzen Kirche geschenkt ist. Beten wir, dass der Heilige Geist, wie an jenem ersten Pfingsttag, auch über uns ausgegossen wird und uns drängt, aus unserer Engherzigkeit, unserer Verschlossenheit und Eigenbrötelei herauszutreten und der Welt die Liebe des Herrn weiterzugeben. Auch uns werden die Zungen des Evangeliums und das Feuer des Geistes zum Geschenk gemacht. Wenn wir das Geschenk des Evangeliums mit anderen teilen, dann werden ihre und unsere Herzen vom Feuer der Liebe erfasst.

Gebetsintentionen
Herr Jesus, der Unglaube der Welt hat Dich nicht aufgehalten: Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, damit wir unaufhörlich das Gebot der Nächstenliebe und die Sendung des Evangeliums leben.

Herr, wir beten für die Kirche: Lass sie weltweit ein Volk von Propheten sein, die Hoffnung aussäen und die Arbeiter für das Gute unterstützen. Begleite unseren Papst Franziskus immer durch die Kraft Deines Geistes.

Herr, wir beten für alle, die ihr Leben für die Weitergabe des Evangeliums einsezten, für alle Verfolgten, für alle, die das Martyrium erleiden, dass sie bei Dir und im Zeugnis der alten Propheten Kraft schöpfen, um in Treue und Beharrlichkeit zu leben.

Herr Jesus, Du bist gütig und von Herzen demütig, Du bist gekommen, um Deinem Volk Frieden zu bringen: Gib, dass alle Konflikte bald ein Ende nehmen. Gedenke aller, die entführt und überall auf der Welt Gefahren ausgesetzt sind.

Herr, wir bitten Dich für alle, die fern sind von Dir und die Dich ablehnen, dass sie Deine heilende Kraft spüren und Dein Wort der Befreiung vernehmen können.
 
Besondere Intentionen:
- für den Frieden auf der Welt
- für die Kranken
- für die alten Menschen
- für Afrika