Tägliches Gebet

Fest des heiligen Markus, der mit Barnabas und Paulus und später mit Petrus das Evangelium bezeugte und verkündete. Er ist der Verfasser des ersten schriftlichen Evangeliums.

Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Wenn wir mit ihm sterben,
werden wir mit ihm leben,
wenn wir mit ihm ausharren,
werden wir mit ihm herrschen.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Der erste Brief des Petrus 5,5-14

Sodann, ihr Jüngeren: Ordnet euch den Ältesten unter! Alle aber begegnet einander in Demut! Denn Gott tritt Stolzen entgegen, Demütigen aber schenkt er seine Gnade. Beugt euch also in Demut unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöht, wenn die Zeit gekommen ist! Werft alle eure Sorge auf ihn, denn er kümmert sich um euch! Seid nüchtern, seid wachsam! Euer Widersacher, der Teufel, geht wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlingen kann. Leistet ihm Widerstand in der Kraft des Glaubens! Wisst, dass eure Brüder und Schwestern in der Welt die gleichen Leiden ertragen. Der Gott aller Gnade aber, der euch in Christus zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen hat, wird euch, die ihr kurze Zeit leiden müsst, wieder aufrichten, stärken, kräftigen und auf festen Grund stellen. Sein ist die Macht in Ewigkeit. Amen. Durch Silvanus, den ich für einen treuen Bruder halte, habe ich euch kurz geschrieben: Ich habe euch ermahnt und habe bezeugt, dass dies die wahre Gnade Gottes ist, in der ihr stehen sollt. Es grüßt euch die mitauserwählte Gemeinde in Babylon und Markus, mein Sohn. Grüßt einander mit dem Kuss der Liebe! Friede sei mit euch allen, die ihr in Christus seid!

[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]

Halleluja, halleluja, halleluja.

Wenn wir mit ihm sterben,
werden wir mit ihm leben,
wenn wir mit ihm ausharren,
werden wir mit ihm herrschen.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Markus, ein Vetter des Barnabas, gehörte schon als Jugendlicher zur Gemeinschaft der Jünger Jesu, die sich im Haus seiner Mutter versammelte, wie die Apostelgeschichte berichtet (Apg 12,12). Die Tradition identifiziert ihn mit dem jungen Mann aus der Leidensgeschichte, der sich der Verhaftung durch die Wachen entzog und nur das leinene Tuch, mit dem er bekleidet gewesen war, in ihren Händen zurückließ - wie um uns daran zu erinnern, dass man alles aufgeben muss, um Jesus nachzufolgen. Als Erwachsener begleitete Markus Paulus und Barnabas auf ihrer ersten Missionsreise. Später ging er mit Petrus bis nach Rom. Dort schrieb er das Evangelium, das seinen Namen trägt. Es ist das erste Evangelium, das niedergeschrieben wurde und enthält das Zeugnis der Predigt des Petrus in der Hauptstadt des Reiches. Das Ende des ersten Petrusbriefes deutet darauf hin, dass Markus sich gemeinsam mit dem Apostel in "Babylon" aufhält, wie Rom in Anspielung auf die Lage der dortigen Christen genannt wurde, die damals ähnlich schwierig war wie die der Israeliten im babylonischen Exil (587-538 v. Chr.). Im letzten Abschnitt des Briefes nennt Petrus Markus voller Sorge und Zuneigung "mein Sohn". Gemeinsam mit ihm schreibt er den Christen auch diese letzten Worte über die Demut der Gläubigen, die aufgefordert werden, die Ältesten im Dienst an der Gemeinde zu unterstützen. Er ermahnt alle, sich in erster Linie Gott, aber auch einander unterzuordnen. Die Demut macht die Christen Jesus ähnlich, der zum Diener aller geworden ist. Dann gebraucht der Apostel ein schönes Bild: sich wie mit einem Kleid mit Demut gürten, um einander zu dienen. Vielleicht steht dem Apostel hier die Szene von der Fußwaschung beim Letzten Abendmahl vor Augen und sicherlich erinnert er sich an die mahnenden Worte, mit denen der Meister auf seinen lautstarken Protest reagiert hatte: "Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir" (Joh 13,8). Die Demut ist die Haltung, die den Jünger ausmacht und die ihn vor dem Stolz bewahrt, der die Wurzel aller Übel ist. Der Gegner, der Teufel, der von Anfang an im irdischen Garten anwesend ist, versucht durch den Stolz jeden Menschen zu ergreifen und in Versuchung zu führen. Der Apostel mahnt dazu, ihm zu widerstehen und fügt hinzu, dass wir ihn im Glauben besiegen können. Petrus beendet seinen Brief mit einem Blick auf die Zukunft, die den Jüngern zuteilwerden wird: Gott "wird euch, die ihr kurze Zeit leiden müsst, wieder aufrichten, stärken, kräftigen und auf festen Grund stellen." Ja, auf dem festen Grund des Felsens, der Christus ist, können die Jünger schon jetzt als Auferstandene leben. Als Dolmetscher des Petrus hilft uns Markus mit seinem Evangelium, in den Glauben des Apostels einzutauchen, den der Herr zum Haupt seiner Kirche bestimmt hat.