Tägliches Gebet

Gebet für die Einheit der Christen. Besonderes Gedenken an die anglikanischen Kirchen.

Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Ich bin der gute Hirte,
meine Schafe hören auf meine Stimme,
und sie werden
eine einzige Herde sein.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das Evangelium nach Markus 3,7-12

Jesus zog sich mit seinen Jüngern an den See zurück. Viele Menschen aus Galiläa aber folgten ihm nach. Auch aus Judäa, aus Jerusalem und Idumäa, aus dem Gebiet jenseits des Jordan und aus der Gegend von Tyrus und Sidon kamen Scharen von Menschen zu ihm, als sie hörten, was er tat. Da sagte er zu seinen Jüngern, sie sollten ein Boot für ihn bereithalten, damit er von der Menge nicht erdrückt werde. Denn er heilte viele, sodass alle, die ein Leiden hatten, sich an ihn herandrängten, um ihn zu berühren. Wenn die von unreinen Geistern Besessenen ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und schrien: Du bist der Sohn Gottes! Er aber gebot ihnen, dass sie ihn nicht bekannt machen sollten.

[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]

Halleluja, halleluja, halleluja.

Ein neues Gebot gebe ich euch:
Liebet einander!

Halleluja, halleluja, halleluja.

Die Menschen wussten genau, dass sie in Jesus einen guten und mitfühlenden Menschen fanden, der sie niemals zurückweisen würde. Die Hilfsbereitschaft Jesu bedeutete nicht, dass er darauf verzichtete, seine Mission zu erfüllen. Ganz im Gegenteil. Jesus will den Menschen helfen, glücklich und heiter zu sein, und daher lud er sie ein, ihr Herz zu verändern. Er war kein Schmeichler und noch weniger ein Komplize ihrer Instinkte, nur um ihren Beifall zu bekommen. So beschließt er, ein Boot zu besteigen, um sich ein wenig vom Ufer zu entfernen, alle sehen und zu allen vom Evangelium sprechen zu können. Dann beginnt er, zur Menge zu sprechen. Dies ist eine starke Szene, die Betroffenheit hervorruft. Dieses Boot wird zu einer neuen Kanzel für Jesus. Wie kann man darin nicht die Kirche erkennen? Wir sollten uns also ernsthaft fragen: Wo können die Menschenmengen von heute, die noch zahlreicher sind als damals, Jesus "berühren"? Wohin können alle Bedürftigen die Last ihres Leids und ihrer Hoffnungen bringen, um geheilt und getröstet zu werden? Sollten nicht unsere heutigen christlichen Gemeinschaften wie jenes Boot sein, wo die Menge sich nähern und das Evangelium der Liebe empfangen kann? Die Menge von heute braucht eine solche Kirche, die den Menschen nahe ist, liebevoll, gut und mitfühlend. In einer Welt, in der die Barrieren zu wachsen scheinen, die die Armen und Kranken von denen, denen es gut geht, trennen, seien es einzelne Personen oder ganze Nationen, ist die Kirche noch mehr gerufen, Barmherzigkeit und Gastfreundschaft gegenüber den Armen und Schwachen zu zeigen. Die Barrieren, die manchmal aus Steinen und oft aus Vorurteilen bestehen, sind von den "unreinen Geistern" inspiriert, von denen der Evangelist spricht. Sie wollen verhindern, dass Jesu Wort das Herz derer erreicht, die ihm zuhören. Das Evangelium zeigt uns, wie viel stärker die Kraft Jesu ist als diese Geister. Der Herr schenkt seinen Jüngern seine Kraft, damit sie überall seine Mission des Heils fortsetzen können.