Kolumbien

In Kolombien in Lateinamerika gibt es seit 1964 eine im Land aktive Guerillabewegung. 

In den vergangenen Jahren gab es vermehrt Bemühungen, die Regierung und die Guerillamilizen zusammenzubringen, die ursprünglich marxistisch ausgerichtet waren und sich dann in Banden gewandelt haten, die mehr oder weniger große Regionen kontrollieren und im Drogenhandel tätig sind. 

Nach dem gescheiterten Versuch in den 80er Jahren schien der Frieden durch das Abkommen von Havanna im Jahr 2016 zwischen dem ehemaligen Präsidenten Santos und den Führer der größten Guerillagruppe (FARC-EP - Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia-Ejército del Pueblo) greifbar nahe. Nach über 200.000 Toten und fünf Millionen Flüchtlingen schien auch für Kolumbien eine neue Zeit anzubrechen. Leider wurde das Abkommen in einem teil der kolumbianischen Gesellschaft als Nachgiebigkeit angesehen, zudem hatten nicht alle Milizen die Waffen niedergelegt; das galt vor allem für die andere große Gruppe der ELN (Ejército de Liberación Nacional). 

In vielen Departments kam es weiterhin zu Gewaltausbrüchen, während Guerillagruppen und kriminelle Banden gegen den Staat und untereinander um die Kontrolle des Drogenhandels kämpfen in einem Land, in dem auf 200.000 Hektar Ackerboden Koka angebaut wird. 

Der neue kolumbianische Präsident Doque hatte im Wahlkampf versprochen, das Abkommen zwischen Santos und der FARC-EP zu ändern, doch die Kontrolle der Regierung über das gesamte nationale Territorium hängt von diesen Positionen ab. 

Die Spannungen sind wieder angestiegen, auch nachdem die ELN sich um Anschlag in Bogotà bekannt hat, bei dem 20 Menschen getötet und weitere 70 verletzt wurden. 

Papst Franziskus hat beim Angelus am 20. Januar 2019 gesagt: "Heute ist eine doppelte Trauer in meinem Herzen: über Kolumbien und über das Mittelmeer. Ich möchte meine Verbundenheit mit dem kolumbianischen Volk zum Ausdruck bringen nach dem schlimmen Terrorangriff auf die nationale Polizeischule. Ich bete für die Opfer und für ihre Familien, und ich bete weiter für den Friedensprozess in Kolumbien."