Eine Woche nach dem tragischen Tod von vier Romakinder beim Brand in ihrer Baracke am Stadtrand von Rom nahmen Hunderte Roma und Sinti mit den Eltern und der Familie der beim Brand gestorbenen Kinder mit der Gemeinschaft auf dem Petersplatz am Angelusgebet hinter einem großen Spruchband "Roma und Sinti grüßen den Papst" teil, um die Worte des Papstes zu hören.
Groß war die Betroffenheit und Freude, als der Papst beim Angelus der Kinder gedachte, die ihr Leben beim Brand verloren.
Benedikt XVI. sagte: "Jede Vorschrift erweist sich als wahre Liebesforderung, und alle sind in einem Gebot zusammengefasst: Du sollst Gott lieben mit ganzem Herzen und den Nächsten wie dich selbst. Angesichts dieser Forderung stellt uns zum Beispiel der jämmerliche Fall der vier Romakinder, die in der vergangenen Woche in der Peripherie dieser Stadt in ihrer Baracke verbrannt sind, die Frage, ob nicht eine solidarischere und geschwisterlichere Gesellschaft, die mehr von der Liebe geprägt und damit christlicher ist, dieses tragische Ereignis hätte vermeiden können. Diese Frage bezieht sich auf viele andere leidvolle, mehr oder weniger bekannte Ereignisse, die täglich in unseren Städten und Länder geschehen."
Am Mittwoch waren sehr viele Roma nach Santa Maria in Trastevere zur Gebetswoche für Sebastian, Patrizia, Fernando und Raul gekommen. Am Ende der Gedenkfeier überbrachte Kardinal Vallini, der den Vorsitz übernommen hatte, den Gruß und die Anteilnahme des Papstes. Heute wollten die Roma dem Papst danken und Benedikt XVI. ihre Nähe bekunden.
Marco Impagliazzo, der Präsident der Gemeinschaft Sant'Egidio kommentierte die Begegnung: "Der Papst ruft als Bischof von Rom diese Stadt dazu auf, eine gemeinsame Heimat für Römer, Roma und Immigranten zu sein. Eine Stadt ohne irgendwelche Arten von Rassismus, in der das Zusammenleben in einer Gesellschaft auf der Grundlage der Werte der Liebe und Solidarität möglich ist. Angesichts dieser Tragödie ist die Garantie der schulischen Ausbildung der Kinder und Jugendlichen der Roma und eine würdige Unterbringung ihrer Familie ein Imperativ für alle."
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