Am Abend des 29. Juli 1999 klettern Yaguine Koita und Fodè Tounkara, zwei Jugendliche aus Guinea Conakry, durch den Flughafenzaun und verstecken sich im Radlager eines Flugzeugs, das nach Brüssel fliegt. Als man sie erfroren findet, entdeckt man bei einem der beiden Jugendlichen einen Brief an "die Exzellenzen und Herren Mitglieder und Verantwortliche von Europa". Dieser Appell fordert Europa zur Hilfe für Afrika und seine Jugendlichen auf. Rein rechtlich waren Yagouine und Fodè illegale Immigranten. Heute würden sie in Italien sogar strafrechtlich verfolgt werden. Ihr Versuch ist keine isolierte Tatsache, wie wir aus der Ereignissen der vergangenen Jahre wissen. Viele haben versucht, die reiche Welt auf ähnlich abenteuerliche Weise und unter Lebensgefahr zu erreichen. Dieses Buch sammelt niemals erzählte Geschichten von denen, die es geschafft haben. Menschliche Geschichten, Träume, schreckliche Reisen durch unsere globale Welt, in der die Finanzen mit größerer Leichtigkeit zirkulieren als die Menschen. Im Verborgenen entdeckt man auch Geschichten derer, die es nicht geschafft haben; es sind Freunde und Begleiter auf Reisen, die auf dramatische Weise endeten. Menschlichkeit auf dem Prüfstand und voller Hoffnung. Verworrene Geschichten auf romanhaft geschriebenen Seiten, die jedoch voller Wahrheit sind. Von diesen Männern und Frauen kann man viel lernen, auch das Träumen.