In Nigeria wurde Amina Lawal von der Anklage des Ehebruchs aufgrund der unehelichen Geburt der kleinen Wasila freigesprochen. Die Gemeinschaft Sant’Egidio drückt ihre große Freude aus über das Ende eines Alptraumes, der beinahe das Leben einer Frau gefordert hätte, die ein Opfer sexuellen Missbrauches geworden war. Der Freispruch ist allein das große Verdienst ihrer Verteidiger, darunter die indische Rechtsanwältin Sona Khan, die mit der Gemeinschaft Sant’Egidio zusammen arbeitete, sowie von Hauwa Ibrahim, die vor Ort die Verteidigung durchführte. Ihre Argumente wurden vom Gerichtshof akzeptiert, der die vor einem Jahr verhängte Todesstrafe in die Revision gebracht hatte und Amina erlaubte, ihr damaliges, unter sozialem Druck und ohne jeglichen Rechtsschutz erfolgtes Geständnis zurückzunehmen, das sie vor dem islamischen Gerichtshof gegeben hatte, der ihren Fall untersuchte.
Seit ihrer Verurteilung hat sich Sant’Egidio gemeinsam mit anderen Organisationen, vor allem mit Amnesty International, für die Aufhebung dieses schrecklichen Todesurteils eingesetzt, das gerade kurz zuvor im Fall von Safiya abgewendet werden konnte. Diese Frau aus Nigeria war durch die Gemeinschaft Sant’Egidio öffentlich bekannt geworden, woraufssich vor allem in Italien, dann aber auch weltweit, eine immer stärkere Kampagne entwickelte.
Leider wird auch heute, während wir uns über diesen Sieg des Gesetzes und der Ethik freuen , die Nachricht vom Freispruch für Amina Lawal begleitet von der Verhängung eines neuen Todesurteils im Staat Bauchi, im Norden Nigerias. Die Todesstrafe durch Steinigung wurde am vergangenen Dienstag für einen jungen Mann ausgesprochen, Jibrin Barbaji, der des Beischlafs mit drei jungen Mädchen angeklagt wird.
Der Freispruch von Amina Lawal ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, aber weitere Schritte müssen folgen. Der Kampf gegen die Todesstrafe geht mit großer Kraft weiter und will mit dem Welttag gegen die Todesstrafe und dem weltweiten „Städte für das Leben - Städte gegen die Todesstrafe“ am 30 November viele Kräfte mobilisieren, an dem 80 Städte von Rom bis Buenos Aires, von Santiago del Chile bis New York miteinander verbunden sind. |