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Unterstützung der Gemeinschaft

  
20 April 2011

Rom: Gedenken an die Glaubenszeugen unserer Zeit. Bilder und Homilie von Kardinal Marc Ouellet

 
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St. Paulsbasilika vor den Mauern am 19. April 2011

Bibelstellen: Ps 121; Joh 15,26-16,4

"Ich sehe es als besondere Gnade an, zur Einführung in die kommenden Tage des österlichen Triduums, dem Gedenken an die Liebeshingabe Christi, die Feier dieses Abends zu begehen. Wir ehren Menschen, die den Spuren Jesu Christi in der Hingabe des Lebens an Gott und die Geschwister durch das Zeugnis ihres Martyriums nachgefolgt sind. Wir tun es in dieser St. Paulsbasilika in tiefer Einheit mit dem bald seligen Johannes Paul II., der die St. Bartholomäuskirche zum Gedenkort der Märtyrer des 20. Jahrhunderts gemacht hat.

Mit einer feierlichen und frohen Geste möchte die Kirche mit ehrlicher Dankbarkeit die Menschen ehren, die sie durch das Martyrium geehrt haben. Daher danken wir der Gemeinschaft Sant'Egidio, da sie uns durch diese Feier eine Verehrung ermöglicht, durch die wir die Bedeutung des Martyriums ins zentrale Bewusstsein der Kirche rücken.

Wir wissen nämlich, dass die Kirche auch heute Verfolgungen erleidet und neue Märtyrer hervorbringt. Ehrlich und ohne verworrene Polemik müssen wir eingestehen, dass die Christen in vielen Teilen der Welt verfolgt, ausgegrenzt und in unterschiedlichen Formen und Arten nicht nur physisch zum Schweigen gebracht werden.

Wir leben in schwierigen Zeiten, doch auch wieder in herrlichen Zeiten, denn sie rufen uns auf, die "Augen auf zu den Bergen" zu erheben und zu suchen, "woher kommt mir Hilfe".

Wir haben in Psalm 121 gehört: "Der ist ist dein Hüter... Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst und wiederkommst, von nun an bis in Ewigkeit". Wie behütet Gott unser Leben, den Weg derer, die ihm nachfolgen?

Das Wort aus dem Johannesevangelium, das verkündet wurde, erklärt es uns. Christus behütet uns durch die Gabe des Parakleten, der uns beschützt und den er vom Vater sendet. Der Geist der Liebe nimmt Wohnung in uns, in unserem Inneren, und macht die wahre Liebe Gottes in uns sichtbar. Er wohnt in uns und ermöglicht unseren Glauben, der die Antwort auf die Liebe ist, die fähig macht, die Wahrheit zu bezeugen und damit das Leben in Jesus und wie Jesus hinzugeben, indem wir in jeder Lage in ihm bleiben.

Der Text des Johannes ruft uns auch auf, an die Mahnung des Herrn zu denken, dass eben der Widersacher diese Berufung zur Kommunion in der trinitarischen Liebe, der wahren Freude für die Menschen nicht erträgt. Daher löst er in Boshaftigkeit das trennende Böse aus (sie werden euch aus den Synagogen ausschließen) und tötet sogar im Glauben, das Gute zu tun und die neuen Götter des Konformismus angesichts der Mentalität der gegenwärtigen Zeit zu verehren.
Das Evangelium ruft auf, keinen Anstoß zu nehmen, da diese Prüfung der Liebe eine besondere Weise ist, um die Nachfolge und Freundschaft Jesu Christi zu leben und ihm gleich zu werden, indem man - wie Papst Benedikt beim Besuch in der St. Bartholomäusbasilika 2008 sagte - "bis zur Vollendung das Opfer annimmt, ohne der Hingabe der Liebe und dem Dienst des Glaubens Grenzen zu setzen... die sich als stärker erweisen als der Tod, als Sauerteig des Friedens und der Einheit".
Die Liste der Märtyrer, die wir nun lesen, spricht über eine Berufung zur Lebenshingabe für alle Mitglieder des Gottesvolkes: Bischöfe und Priester, Ordensleute, Familienväter und -mütter, junge Studenten und Arbeiter, alte Menschen, Berufstätige und Sozialarbeiter. Viele von ihnen wurden häufig durch Verrat getötet, eben wegen ihres selbstlosen Dienstes in gefährlichen Situationen für die Menschen und häufig für die Bedürftigen. All diese Brüder und Schwestern vereint das Zeugnis der Liebe, das sie für das Evangelium gegeben haben.

So stehen sie mit Christus im Mittelpunkt der Kirche, deren Berufung - wie das Zweite Vatikanische Konzil sagt - darin besteht, Zeichen und Werkzeug der Versöhnung und der Kommunion der ganzen Menschheit mit Gott und der Einheit der ganzen Menschheitsfamilie ist.

In den durch die Liebe Christi verklärten Märtyrern betrachten wir daher die Schönheit unseres Lebens als Kirche, als Gemeinschaft, die durch Christus ein Same und eine Prophetie einer neuen Menschheit ist im Bewusstsein der eigene Berufung zur Einheit in Gott.

Jesus sagt im Evangelium: "So handeln sie an euch - so verfolgen sie euch - weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben". Am Kreuz gibt er dann die Antwort auf dieses Verhalten: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun". Diese göttliche Antwort auf die sogenannte schreckliche Banalität des Bösen im Menschen, die nicht den Mut besitzt, die radikale Zerstörung wirklich wahrzunehmen, die sie bewirkt, und die nicht den ehrlichen Willen besitzt, das Herz für den Geist der Wahrheit zu öffnen. 

Im Blut der Märtyrer, vom Protomärtyrer Stephanus angefangen und danach, erklingt das machtvolle Echo der Vergebung Jesu, die auch die Verfolger bekehrt und rettet, wie Pater Christian de Chergè, der Prior der Märtyrermönche von Thibirine, schreibt: "Auch dir, dem Freund der letzten Minute, der du nicht weißt, was du tust. Ja, auch dir möchte ich dieses DANKE und dieses ADDIO widmen. Möge es uns gewährt werden, uns als selige Verbrecher im Paradies wiederzusehen, wenn es Gott, unserem gemeinsamen Vater, gefällt".

Wir nähern uns dem Heiligen Ostern und bitten um die Fürbitte dieser unserer Brüder und Schwestern. Damit auch wir den Geist der göttlichen Barmherzigkeit würdig bezeugen, der das Böse der Welt besiegt und die Menschheit aller Zeiten und Orte in Christus versöhnt. Amen".

 


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