Als Sam Raymond die Gemeinschaft Sant'Egidio in Sunningdale, einem Stadtviertel von Harare in Zimbabwe, kennenlernte, kam es in seinem Leben zu einer Wende.
Sam ist ein blinder alter Mann und lebt allein in einem Gebüsch am Stadtrand von Harare. Zu seiner Unterkunft muss er durch eine Mülldeponie gehen. Unsere Freundin Elisabeth Makoni, ca. 70 Jahre, die zum Gebet der Gemeinschaft kommt, hat uns von ihm berichtet. Als wir Raymond kennenlernten, war er ganz allein, niemand sprach mit ihm. Er hatte sich eine ganz niedrige Unterkunft gebaut, damit sie durch den Wind nicht einstürzt. Sam konnte in seiner Unterkunft nicht aufrecht stehen, es fehlte an Essen und Wasser.
Nach dem Tod seines Vater und seiner Mutter kehrte er nach Malawi zurück und suchte Kontakt zu seiner Familie und den jüngeren Geschwistern. Als Minenarbeiter hat er schwere Arbeiten verrichtet, musste dann aber wegen einer Krankheit aufhören. Leider gibt es in Zimbabwe kein Rentensystem, außer wenn man in der staatlichen Verwaltung tätig gewesen ist.
Die Gemeinschaft ist zu seiner Familie geworden und hat ihm insbesondere geholfen, die verlorene Hoffnung wiederzufinden. Die Gemeinschaft hat eine bessere Unterkunft hergerichtet und wartet darauf, ein wirkliches Haus zu bauen, das mit rechtmäßiger Genehmigung errichtet wird. Durch die Gemeinschaft hat Raymond jetzt endlich auch täglich ein warmes Essen und Wasser, einige Bewohner aus der Nachbarschaft haben auch angefangen, ihm zu helfen.
„Mein Leben hat sich komplett verändert, es war schon am Ende. Durch eure Freundschaft kann ich wieder leben. Was ich für unmöglich hielt, habe ich durch euch erlebt und werde hoffentlich noch mehr erleben“. |