Rom: "Wir mögen dich". Die alten Menschen von der Wohngemeinschaft in Via Fonteiana als Träger einer Botschaft gegen Intoleranz und für ein lebensfreundliches und solidarisches Stadtviertel
14. Juli 2009
Am 2. Juli wurde bei einer schlimmen Rassismusattacke im römischen Stadtviertel Monteverde ein kongolesischer Flüchtling überfallen, als er bei seiner Arbeit Werbeprospekte verteilte.
Das ist nicht hinnehmbar, sodass sich die alten Menschen in der Wohngemeinschaft der Gemeinschaft von Via Fonteiana im Stadtzentrum entschlossen, ihre Haustüren für das Stadtviertel zu öffnen und bei einem Fest ein Zeichen zu setzen als Reaktion auf das Klima von Intoleranz. Es ist ein konkreter Vorschlag für ein friedliches Zusammenleben in einem gastfreundlichen und nicht gewalttätigen Stadtviertel.
Die alten Menschen sind mit ihren jüngeren Freunden und auch mit den Kindern, der ehrenamtlichen Betreuer im Haus, auf die Straßen des Stadtviertels gegangen und haben alle - Bekannte, Nachbarn und auch Geschäftsleute - zu einem Treffen eingeladen.
Auch Willy, der überfallene Jugendliche, wurde eingeladen.
Das Haus wurde mit langen Stoffstreifen geschmückt, die vom obersten Stockwerk zum Eingangsgitter befestigt wurden und einen von weitem sichtbaren Regenbogen bildeten, um auf das Treffen hinzuweisen. Im Garten wurden Stuhlkreise aufgestellt, damit man sich bei frischen Getränken und kleinem Gebäck setzen und ins Gespräch kommen konnte.
Viele sind gekommen, manche wurden durch den Regenbogen neugierig, andere kamen durch eine Einladung und zeigten, dass nicht wenige sich ein lebensfreundliches und solidarisches Stadtviertel wünschen. Manche haben sogar Sekt mitgebracht und ihren Beitrag zu einem so besonderen Treffen geleistet.
Der Garten war ganz voller Gäste allen Alters und von überallher, Italiener und Immigranten von Menschen des Friedens, die Schilder von der Kampagne gegen Rassismus "Hab keine Angst. Öffne dich für andere, öffne dich für die Rechte" mitbrachten und Unterschriften dafür sammelten, Familien mit Kindern, Jugendliche aus dem Stadtviertel, Behinderte, die in der Nähe wohnen.
Alle wollten Willy kennen lernen. Die alten Menschen drängten sich um ihn, fast um ihn zu beschützen. Manche haben sich auch "im Namen des Stadtviertels entschuldigt".
Der Jugendliche aus dem Kongo bedankte sich für alles und für den Mut, den ihm von Anfang an die Freundschaft der Gemeinschaft geschenkt hat. Er sagte: "Die Liebe ist das mächtigste Mittel unter den Völkern Gottes, denn wir sind sein Volk und können zusammen leben, den anderen helfen. Ich vergebe, das ist die erste Sache, Gott hat zuerst vergeben, und heute muss ich vergeben. Ich danke dieser Gemeinschaft von alten Menschen, die mir die Gelegenheit gegeben haben, in dieses Haus zu kommen, um etwas Großes zu entdecken. Ich bin froh, hier zu sein".
Darauf antwortete Vincenzina, eine der ältesten unter den Anwesenden, im Namen aller und sagte lautstark: "Wir mögen dich".