Zum ersten Mal sprechen Europäer und Afrikaner miteinander über die immer zahlreicher werdenden und von Verlassenheit bedrohten alten Menschen
Dabei handelt es sich um ein neues Phänomen für das sich wandelnde Afrika
Vom 2. bis 3. Juni 2010 findet in Lilongwe, der Hauptstadt Malawis, eine wichtige internationale Tagung über die zunehmende Alterung der afrikanischen Bevölkerung statt. Sie wird von der Gemeinschaft Sant'Egidio und dem Präsidenten der Republik Malawi, Bingu wa Mutarika, dem turnusmäßigen Präsidenten der Afrikanischen Union, organisiert.
Die Tagung trägt den Titel "Alt werden in Afrika, Sensibilisierung der Völker" und möchte einen Vorschlag zur Analyse des für den Kontinent neuen Phänomens der alten Menschen machen.
In dieser Hinsicht ist es das erste Mal, dass Europäer und Afrikaner über dieses Thema sprechen.
Im heutigen Afrika ist die Zahl der einstmals wenigen und sehr geachteten alten Menschen vor allem im städtischen Umfeld groß geworden. Auch durch bessere Gesundheitssysteme, Hygiene und Ernährung lebt man heute länger. Doch das längere Leben stellt die afrikanische Gesellschaft vor neue Herausforderungen, die gewöhnlich überwiegend aus jungen Menschen zusammengesetzt war. Mehr alte Menschen bedeutet ein höheres Bedürfnis an Zuwendung und Begleitung in der Schwäche ihres Lebens. Dies kann zur Ablehnung der alten Menschen und zum Aufruf werden, den jungen Menschen Platz zu machen, wie es in ähnlicher Weise schon längere Zeit in den fortgeschrittenen Gesellschaften geschieht. Teilweise kann dieses Phänomen zu Gewaltepisoden gegen alte Menschen führen.
Die Gemeinschaften von Sant'Egidio haben seit vielen Jahren einen Dienst für alte Menschen begonnen, besonders für arme und verlassene alte Menschen in Großstädten und schwierigen städtischen Situationen. Die Tagung in Malawi ermöglicht eine vertiefte Analyse des Phänomens und möchte menschliche Vorschläge für ein Zusammenleben der Generationen machen mit dem Ziel die im Gange befindlichen Veränderungen in der afrikanischen Gesellschaft zu begleiten.
Die Tagung wird mit Vorträgen des Präsidenten der Gemeinschaft Sant'Egidio, Marco Impagliazzo, und des Präsidenten von Malawi, Bingu wa Mutarika, eröffnet.
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