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Guinea Conakry: Ein Brief aus dem Gefängnis von Mamou an die Freunde der Gemeinschaft Sant'Egidio


 
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Guinea Conakry: Ein Brief aus dem Gefängnis von Mamou an die Freunde der Gemeinschaft Sant'Egidio
14. Dezember 2009

Mamou ist eine Kleinstadt mit ca. 30.000 Einwohnern in Mittelguinea. Es ist eine Knotenpunkt für den Handel und den Durchgangsverkehr von Nord nach Süd und von Ost nach West. Aus diesem Grund sind dort fast alle unterschiedlichen ethnischen Gruppen aus Guinea vertreten. Außerdem ist es Wohnort für die vielen Hirtennomaden während der Regenzeit.

Das Gefängnisgebäude wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in einer alten libanesischen Lagerhalle eingerichtet. Dort leben aktuell 250 Gefangene; ihre Lebensbedingungen sind leider äußerst schlecht. Die Versorgung ist sehr schlecht (5kg Reis am Tag mit etwas Soße soll für alle Gefangenen reichen), es fehlt an Kleidung. Wenn Kleiderspenden vom Roten Kreuz oder von Caritas International verteilt werden, verkauft man sie sofort, um im Schwarzhandel ein paar Lebensmittel zu kaufen. Im Gefängnis sind auch Frauen und eine Gruppe Minderjähriger inhaftiert, die in eigenen Räumen untergebracht sind.

Die Jugendlichen der Gemeinschaft Sant'Egidio von Mamou besuchen die Gefangenen zweimal in der Woche. Sie haben in diesem Jahr Alphabetisierungskurse im Gemeinschaftsraum begonnen, an denen viele Gefangene teilnehmen. Nach ihren Möglichkeiten verteilen sie Lebensmittel und Seife. Die Gemeinschaft kümmert sich um die Alphabetisierung der Gefangenen und hilft bei der Beschaffung von Prozessunterlagen, sie vermittelt Kontakte zu Rechtsanwälten und Familien und bringt Nachrichten von der "Außenwelt" ins Gefängnis.

Eine Aktivität neben der Hilfe bei konkreten Problemen besteht in der Verbesserung des "menschlichen Klimas" im Gefängnis, sodass Gefühle von Freundschaft und Dankbarkeit wachsen, die in einem Leben voller Einsamkeit und Härte ein erstes wichtiges Signal für eine wirkliche Rehabilitation sind.

Davon berichtet auch der Brief, den vor wenigen Tagen eine Gruppe Gefangener an die Freunde der Gemeinschaft schrieb und der davon Zeugnis gibt, wie wichtig ihr Engagement für ihr Leben ist.

Zunächst einen Gruß und ein Willkommen von uns Gefangenen.

            Liebe Gemeinschaft Sant'Egidio, Freundin der Gefangenen, verehrter Verantwortlicher, erlaubt mir, euch als Freund, Schüler und Gefangener von Mamou zu schreiben. Die Gemeinschaft Sant'Egidio von Mamou ist für uns eine Gruppe junger Freunde, die uns besuchen, beistehen, Lesen und Schreiben beibringen und Anteil nehmen an unseren Problemen. Die Gemeinschaft Sant'Egidio lehrt uns, die wahre Nächstenliebe zu leben. Durch die Besuche erhalten wir Nachrichten aus dem Land, wir machen uns weniger Sorgen und haben weniger Angst um unser Dasein im Gefängnis. Wir danken dieser Gemeinschaft, weil sie uns die Liebe, den Frieden und das gemeinsame Leben gelehrt hat, und vor allen Dingen für uns Mahlzeiten organisiert, wenn es möglich ist.
Die Gemeinschaft Sant'Egidio von Mamou kümmert sich jeden Augenblick um uns, obwohl sie aus Schülern besteht. Deshalb müssen wir als Gefangene und Mitglieder der Gemeinschaft Sant'Egidio unsere Vergangenheit vergessen und leben, wie es uns die Gemeinschaft lehrt, damit wir eine bessere Zukunft haben, wie unsere Freunde gesagt haben, "dass im Gefängnis nichts verloren ist, wenn man auf Gott vertraut und wenn wir die Liebe leben".
Wir Gefangenen danken der Gemeinschaft und bitten sie, uns weiter zu helfen. Wir bitten euch, Herr Verantwortlicher der Gemeinschaft, uns neben der Alphabetisierung zu helfen, einen Beruf zu erlernen, damit wir autonom sein können, wenn wir das Gefängnis verlassen.
Danke, nochmals vielen Dank
 
Die gefangenen Freunde
 

 


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