In italienischen Gefängnissen beteiligen sich immer mehr Personen an der Kampagne "Gefangene in Afrika befreien"
23. Juli 2010
Auch im Sommer wird die Kampagne "Gefangene in Afrika befreien” in italienischen Gefängnissen fortgesetzt. Verschiedene Treffen fanden in Fossombrone, Lanciano, Viterbo, Sassari, Lecce, Trani und Vercelli statt. Weitere Termine sind in den nächsten Tagen in Alghero, Bozen, Bari, Orvieto und Fermo vorgesehen.
Am 7. Juli konnte eine Vertretung der Gemeinschaft Sant'Egidio zum ersten Mal ein Gefängnis in Sassari auf Sardinien besuchen. Beim Treffen mit den Insassen und dem Personal des Gefängnisses entstand ein Klima voller Interesse und es bildete sich ein Vertrauensverhältnis, das alle Trennungen und Vorurteile beseitigte. Die Insassen fragten, ob es weitere Treffen zum Thema der Gefängnisse in Afrika geben könnte, um auch diejenigen einzuladen, die diesmal nicht dabei sein konnten.
Die Kampagne stieß auch im Gefängnis von Lecce, einer modernen Großeinrichtung vor der Stadt mit 1.400 Insassen, auf große Aufmerksamkeit. Bei dem Treffen in der Kapelle der Anstalt zeigten viele Interesse an einer Mitarbeit bei der Kampagne und waren aufmerksam und betroffen über die Entdeckung, bei dieser sehr schönen Initiative mithelfen zu können.
Im Gefängnis von Trani kamen fast alle Insassen und applaudierten mit großer Begeisterung, als sie von den ersten Hilfen erfuhren, die durch die Solidarität der italienischen Gefangenen an Gefängnisse in Afrika verteilt werden konnten.
Im Gefängnis von Vercelli lösten die Bilder von afrikanischen Gefängnissen große Besorgnis über die schwierige Lage der Gefangenen und gleichzeitig Dankbarkeit für die Arbeit der afrikanischen Gemeinschaften von Sant'Egidio aus. 107 Gefangene haben sich zur Mitarbeit bei der Solidaritätskampagne entschieden. Lauten Applaus gab es, als jemand sagte: "Das Wenige, das wir für sie tun, kann den Unterschied ausmachen".
Auch die Direktoren, Betreuer und die Polizisten der Justizvollzugsanstalt, die an den Treffen teilnahmen, staunten und zeigten Interesse. Eine Verantwortliche sagte: "Mein Leben lang habe ich für das Gefängnis gearbeitet, doch heute verstehe ich, dass ich meinen Horizont erweitern muss. Ich muss auch das Leben in den Gefängnissen Afrikas kennen lernen... Danke".
Am Samstag, den 17. Juli, konnte eine Delegation der Gemeinschaft Sant'Egidio aus Rom aufgrund einer Schenkung des Zolls von Rom an 200 Gefangene im Gefängnis Cassino neue Schuhe verschenken. Die ungewöhnliche Verteilung rief Staunen und Dankbarkeit bei vielen Gefangenen hervor, die in dieser schwierigen Lebensphase das Gefühl bekamen, nicht vergessen zu sein.