Besuch in afrikanischen Gefängnissen - 2: Solidarität als Kontrast zur problematischen Regenzeit in Douala, Kamerun
11. August 2010
Heute leben im zentralen Gefängnis von Douala ca. 3500 Gefangene in einem Gebäude aus dem Jahr 1958, das nur für 800 Gefangene gebaut wurde.
Viele wissen nicht, wo sie schlafen sollen. Dieses Problem ist besonders in der jetzigen Regenzeit dramatisch, weil man die Nacht nicht im Freien verbringen kann. Manchmal wird morgens jemand von den Ärmsten tot aufgefunden, weil er keinen Unterschlupf gefunden hat und erfroren oder an Erschöpfung umgekommen ist. Auch das ist eine Art Todesurteil.
Die Gemeinschaft Sant'Egidio besucht regelmäßig die Krankenabteilungen, Todestrakte und Frauenabteilungen. In dieser so erbarmungslosen Jahreszeit verschlimmert sich die Lage in den Gefängnissen, deshalb möchte die Gemeinschaft den gefangenen Freunden nahe sein und verteilt regelmäßig Kleidung, Brot, Reis, Seife und Zucker.
Vor einigen Tagen wurden diese Güter an alle Gefangene verteilt, die immer nützlich und willkommen und in diesem Augenblick wirklich "lebensrettend" sind. Es war ein Augenblick voller Freude, der mit einem gemeinsamen Gebet abgeschlossen wurde.